Mobiler Unverpacktladen für den ländlichen Raum
Große Spender für Nudeln, Nüsse und Hülsenfrüchte, Gläser voller Gummibärchen, Schokolade und anderen Süßigkeiten, ein Karton mit festen Shampoos und daneben in Pappschachteln verpackte Bambuszahnbürsten - Unverpacktläden bieten lose Lebensmittel und Drogerieprodukte an, die Kunden in eigene oder im Laden erworbene Beutel, Gläser und Dose abfüllen können. In den deutschen Großstädten haben in den letzten Jahren einige dieser Läden geöffnet. Auch in den Mittelstädten sind sie zu finden. Mitte 2019 gab es in Deutschland bereits über 100 Unverpacktläden. Im ländlichen Raum haben sie sich dagegen bisher nicht etabliert. Dort sind sie mit dem gleichen Problem konfrontiert, wie andere Lebensmittelgeschäfte: Der potentielle Kundenstamm ist relativ klein.
Mobiler Unverpacktladen hält auf Wochenmärkten
Doch auch die Lösung für dieses Problem kann die gleiche sein, wie sie in vielen Regionen schon für fehlende Supermärkte genutzt wird, glaubt Niclas Tritschler: Wieso nicht mit einem mobilen Unverpacktladen von Ort zu Ort fahren, um den Kundenstamm zu erweitern? Das versucht der Biologie- und Chemiestudent aus Blaubeuren seit Anfang November im Alb-Donau-Kreis. Mit dem ersten mobilen Unverpacktladen in ganz Baden-Württemberg fährt er über 100 verschiedene unverpackte Produkte von Markt zu Markt. Zunächst hält "Unverpackt Vollgepackt" nur auf dem Wochenmarkt an der Ascher Hüle und auf dem Wochenmarkt Blaubeuren. Ziel ist es aber, möglichst viele Orte im Alb-Donau-Kreis anfahren zu können. Tritschlers Produkte sind dabei nicht nur unverpackt, sondern auch aus nachhaltiger Landwirtschaft, fair gehandelt und wo möglich von regionalen Produzenten. Das erkennt man auch am Sortiment: Neben Penne, Fussili und roten Linsen, sind auch heimische Spezialitäten wie Alblinsen dabei. Über den ersten Markttag zeigte sich Tritschler sehr zufrieden.