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Studie untersucht Unterschiede zwischen Großstädten und Ländlichem Raum

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hat in einer Studie untersucht, wie sich politische Einstellungen in Großstädten und Ländlichem Raum unterscheiden, und wie sich das auf das Wahlverhalten auswirkt.

Die Studie basiert auf repräsentativen Umfragen. Die Kernaussage: Stadt-Land-Unterschiede in Parteisympathien sowie Differenzen in den politischen Einstellungen führen dazu, dass die Bevölkerung in Städten und Ländlichen Raum auch unterschiedlich wählt.

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie „Stadt, Land, …Unterschiede?“:

  • Die Grünen polarisieren stärker: Sie werden auf dem Land mehrheitlich abgelehnt und in der Stadt mehrheitlich gemocht. 
  • Die AfD erfährt überall eine mehrheitliche Ablehnung. In der Großstadt allerdings stärker (82 Prozent) als auf dem Land (67 Prozent).
  • Bei politischen Einstellungen zur Bekämpfung des Klimawandels, zu Zuwanderung sowie zum Verhältnis von Sozialstaat und Steuern gibt es zwar keine Kontraste aber lineare Stadt-Land-Unterschiede. 
  • Stadt und ländliche Gebiete tendieren beide zu einer weiteren europäischen Integration, jedoch mit Nuancen. Stadtbewohner zeigen eine stärkere Unterstützung, während ländliche Gebiete eine etwas zurückhaltendere Haltung zeigen. 
  • In den ländlichen Regionen ist die Demokratiezufriedenheit geringer als in den Städten. Konflikte zwischen Stadt und Land werden auf dem Land stärker als in der Stadt wahrgenommen. 
  • Bei Werten oder Bedrohungsgefühlen gibt es kaum Stadt-Land-Unterschiede. Lediglich die Bedeutung von Sitten und Traditionen und die Sorge vor Zuwanderung nehmen mit steigender Ländlichkeit zu.
  • Klimaschutz-Einstellungen variieren zwischen Stadt und Land, jedoch nicht das Engagement für klimafreundliches Verhalten im Alltag. Unterschiede gibt es bei Ernährungspräferenzen und der Vermeidung von Autofahrten.

Insgesamt zeigten die Ergebnisse der Studie ein ambivalentes Bild, schreiben die Autorinnen und Autoren. „Die (politischen) Einstellungen, Wertpräferenzen und angegebenen Verhaltensweisen der Befragten in der Stadt und auf dem Land bilden keine Gegensätze. Pauschalisierungen auf Grundlage dieser geringen Durchschnittsunterschiede sind abzulehnen. Gleichzeitig deuten die immer wieder auftretenden linearen Unterschiede von Großstadt bis zum ländlichen Land darauf hin, dass sich politische Einstellungen und Präferenzen auch in Abhängigkeit der räumlichen Umgebung bilden.“