ChatGPT in der Verwaltung
© Adobe Stock

KI in der öffentlichen Verwaltung

28. August 2023
Ob privat oder beruflich – Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, nicht zuletzt dank ChatGPT. Auch die öffentliche Verwaltung kann von der „Wunderwaffe“ profitieren. Welche Möglichkeiten die selbstlernenden Chatbots bieten, aber auch worauf bei der Nutzung zu achten ist, erklärt Ann-Kathrin Schranz.

ChatGPT, ein vom US-Unternehmen OpenAI entwickelter Chatbot, nutzt Spracherkennung und maschinelles Lernen zur textbasierten und menschenähnlichen Kommunikation. Jegliche Fragestellung und Aufträge – von der Zusammenfassung eines komplexen Gesetzestextes bis hin zum Vergleich umfangreicher Sachverhalte – können in Textform oder per Spracheingabe gestellt werden und ChatGPT liefert innerhalb weniger Sekunden sprachlich einwandfreie Ergebnisse, die schon heute in den meisten Fällen stichhaltig sind und deren Zuverlässigkeit sich derzeit stetig erhöht. Je nach Bedarf können die Ergebnisse über weitere Befehle bedarfsspezifisch verfeinert werden.

Wo ChatGPT in der Verwaltung hilfreich sein kann

Die Vorteile von Programmen wie ChatGPT – auch für die öffentliche Verwaltung – liegen auf der Hand: Recherche- und Schreibtätigkeiten, wie zum Beispiel das Verfassen von Texten für die Öffentlichkeitsarbeit wird erleichtert und kann durch den Chatbot zeitsparender erarbeitet werden. Dadurch können wiederum Arbeitsabläufe effizienter gestaltet, Kapazitäten geschaffen und Engpässe – personeller und zeitlicher Natur – überbrückt werden. In Verbindung mit weiteren KI-Systemen ergeben sich für die Verwaltung zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten: So kann KI beispielsweise dabei unterstützen, durch bedarfsgerechte Auskünfte zu Dienstleistungen – zum Beispiel hinsichtlich zuständiger Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner oder erforderlicher Unterlagen – den Kundenservice im Bürgerbüro zu verbessern oder Arbeitsabläufe zu vereinfachen beziehungsweise zu übernehmen, die bereits nach einem festen Schema ablaufen (zum Beispiel Buchungsvorgänge im Bereich Stadtmarketing, Tourismus und Kultur). 

Ann-Kathrin Schranz über die Vorteile von ChatGPT in der Verwaltung
Ann-Kathrin Schranz ist Referentin des Gemeindetags Baden-Württemberg (c)Gemeindetag Baden-Württemberg 

Trotz aller Vorzüge bergen Chatbots jedoch auch einige Risiken. Allem voran aus Sicht des Datenschutzes, da die Datenverarbeitung über Server in den USA nicht nach hiesigen Datenschutzregeln erfolgt. Weiterhin entstehen durch KI nicht zwingend Einsparpotenziale, denn – und dies ist mithin der gewichtigste Aspekt – KI ist nur so gut wie die Inhalte, die ihr zugrunde liegen. Je nach Datenbasis sind die Ergebnisse unter Umständen veraltet oder fehlerhaft, eine Überprüfung erfolgt nicht. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass die Ergebnisse durch menschliche Intelligenz überprüft und verifiziert werden. Dies kann Technik nicht ersetzen – und das soll sie auch nicht. Ziel sollte es sein, sie aufmerksam und kritisch zum Vorteil zu nutzen.