Neuer Studiengang versorgt Rathäuser mit digital qualifiziertem Nachwuchs

Im Herbst ist der Studiengang „Digitales Verwaltungsmanagement“ an den Hochschulen Kehl und Ludwigsburg gestartet. Er soll dabei helfen, die Zukunfts- und Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu sichern.

Die Digitalisierung der Verwaltung ist eines der wichtigsten Themen für die Gemeinden. Dabei wird immer deutlicher, dass mehr qualifiziertes Personal nötig ist, um die Herausforderung zu stemmen. In den Rathäusern dürfte man deshalb mit Wohlwollen registriert haben, dass es seit September erstmals einen Studiengang gibt, der genau dieses Bedürfnis gezielt bedient.

„Digitales Verwaltungsmanagement“ (B.A.) nennt er sich, gelehrt wird er an der Hochschule Kehl und an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. „Informationen sind auf Knopfdruck abrufbar, Kommunikation gelingt weltweit in Sekundenschnelle und Leistungen können bequem von zu Hause bestellt und online bezahlt werden. Aus diesen Entwicklungen resultiert ein neues gesamtgesellschaftliches Anspruchsdenken – auch gegenüber der öffentlichen Verwaltung“, schreiben die Autoren einer Informationsbroschüre über den neuen Studiengang.

In Praxisphasen durchlaufen Studierende komplette Digitalisierungsprojekte

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sollen Studierende gezielt Kompetenzen entwickeln, die nötig sind, um die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung sowohl strategisch als auch operativ zu steuern und ihre Chancen zu nutzen. Zentrale Module des Studiengangs sind „Technische Dimensionen der Digitalisierung“, „Verwaltungsmanagement“, „Rechtliche Grundlagen der öffentlichen Verwaltung“ und „Digital Leadership“.           

Regelmäßige Praxiseinheiten, die Bearbeitung von Fallstudien und die Erstellung einer Bachelorarbeit sollen dem theoretisch erworbenen Wissen eine praktische Grundlage geben. Die Info-Broschüre beschreibt das noch genauer: „In den Praxisphasen sollen die Studierenden möglichst alle Phasen eines Digitalisierungsprojekts durchlaufen und in den zu bearbeitenden Fallstudien reflektieren.“

Wissenschaftsministerium fördert Studiengang

 „Der Studiengang wird die Zukunftsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der Verwaltung langfristig sichern“, sagte Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor im Wissenschaftsministerium, bei einem Festakt anlässlich der Lancierung des Studiengangs Anfang Oktober in Kehl. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten müsse eine Verwaltung sein, die durch Service besticht und die Potentiale der Digitalisierung nutzt. Nicht erst seit der Corona-Krise komme es für Bürgerinnen und Bürger wie für Unternehmen darauf an, möglichst schnell und kontaktlos mit der öffentlichen Verwaltung interagieren zu können.

Das Wissenschaftsministerium fördert den Studiengang über die neue Hochschulfinanzierungsvereinbarung mit 620.000 Euro pro Jahr. Das Geld soll sowohl der technischen Ausstattung an beiden Hochschulen zugutekommen als auch die Personaldecke in der Lehre stärken.