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Sportler, Zuschauer und Schüler freuen sich über weitere Öffnungen

Aufatmen im Breitensport: Die angepasste und seit Montag gültige Corona-Verordnung sieht je nach Inzidenz weitreichende Öffnungen vor. Für die Kommunen ist das eine gute Nachricht, ist doch das Vereinsleben ein wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftsgefühls. Auch Schülerinnen und Schülern wird die Teilnahme an Angeboten der Vereine erleichtert.

Das sonntägliche Heimspiel des örtlichen Fußballvereins gehört für viele Bürger einfach dazu: Sei es als Aktiver auf dem Feld, sei es als Vater oder als Mutter, die ihre Kinder anfeuern. Oder sei es einfach als sportbegeisterter Zuschauer, der nebenbei noch Freunde und Bekannte trifft. Seit langer Zeit sind solche Aktivitäten wegen Corona tabu. Die Bewegung lag in den Gemeinden brach - und die damit verbundene Geselligkeit obendrein. 

Seit Montag darf wieder gesportelt werden, wenn auch mit Einschränkungen

Seit Montag darf in den Sportvereinen zumindest ein wenig aufgeatmet werden: In seiner neuen Corona-Verordnung sieht das Land Öffnungsschritte für Sportveranstaltungen vor. Damit nehmen die Sportvereine eine wichtige Etappe - und mit ihnen viele Gemeinden, in denen das Vereinsleben und speziell die Sportvereine eine wichtige Rolle für das Gemeinschaftsgefühl und das soziale Miteinander spielen.

Geschlossene Sportvereine mit fatalen Folgen - vor allem für Kinder und Jugendliche

Die Öffnungen im Breitensport haben auch befreiende Wirkung für die Aktiven, vor allem für Kinder und Jugendliche. Im Verlauf der Pandemie haben Psychiater und Sportwissenschaftler Alarm geschlagen, Bewegungsarmut, Übergewicht und psychische Probleme nahmen exponentiell zu. Im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, wie wichtig Schulsport und Angebote von Sportvereinen für die körperliche und seelische Gesundheit der Menschen sind - und wie fatal ihr Verschwinden sich auswirkt.

Sogar Kontaktsportarten sind unter Umständen wieder erlaubt

„Die niedrigen Inzidenzzahlen ermöglichen es, weiter zu öffnen und mehr Sport zuzulassen“, sagte Sportministerin Theresa Schopper am Freitag, die von 'umsichtigen Öffnungen' sprach. Konkret gilt nun: Ab einer Inzidenz von unter 100 ist  kontaktarmer Amateur- und Freizeitsport mit bis zu 20 Aktiven gestattet. In der zweiten Öffnungsstufe erhöht sich die Zahl der Personen, eine Begrenzung erfolgt durch die Vorgabe 20 Quadratmeter pro Person. In Öffnungsstufe drei sind nur noch 10 Quadratmeter pro Person vorgeschrieben, zudem sind Kontaktsportarten erlaubt, wie beispielsweise Ringen oder Judo.


Nicht nur Sportler profitieren, sondern auch die Zuschauer

Wie der Württembergische Leichtathletik-Verband (WLV) am Montag erfreut mitteilte, profitieren von den Lockerungen nicht nur die aktiven Sportler, sondern auch die Zuschauer. Deren Anzahl erhöht sich analog zu den Öffnungsstufen: 100 Personen dürfen in Stufe 1 bei Veranstaltungen im Freien zusehen, in Stufe zwei 250 im Freien und 100 in geschlossen Räumen. In Öffnungsstufe 3 dürfen bei Wettkämpfe im Freien 500 Zuschauer dabei sein, in Hallen 250. Ab einer Inzidenz von unter 35 entfällt dann sogar die Testpflicht für Sport im Freien und es sind bis zu 700 Zuschauer zugelassen.  „Die niedrigen Inzidenzzahlen ermöglichen es uns, weiter zu öffnen und mehr Sport zuzulassen, das freut mich als Sportministerin sehr“, sagte Sportministerin Schopper. 

Erleichterungen bei Nachweispflicht für Schüler im Vereinssport

Erleichterungen gibt es auch für Schüler: Bislang mussten sie für jede Sportveranstaltung einen negativen Test vorlegen. Jetzt nicht mehr: Ein von der Schule bescheinigter Negativ-Test reicht künftig aus - und gilt 60 Stunden. Mit diesen Erleichterungen reagiert das Kultusministerium auch auf die Kritik an der Verordnung, die in den letzten Tagen lauter geworden war. „Es gab an den Regelungen in den vergangenen Tagen viel Kritik. Wir haben in der Corona-Verordnung nun für die Vereine wesentliche Erleichterungen vorgenommen, die dabei helfen sollen, auch im Breitensport möglichst viel Sport anzubieten“, so die Sportministerin. 

Gemeindetag fordert, Testpflicht bei Aktivitäten im Freien zu überdenken

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Gemeindetag angeregt, die Testpflicht bei Aktivitäten im Freien zu überdenken und dabei auch die Ausübung kontaktarmer Sportarten erwähnt. Präsident Steffen Jäger verwies auf Akzeptanzprobleme innerhalb der Bevölkerung. Die Öffnungsschritte müssten vor Ort umsetzbar und der Bevölkerung vermittelbar bleiben, forderte Jäger.