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Land stellt Integrationskonzept in Brüssel vor

Blaupause für Europa? Staatssekretärin Ute Leidig hat in Brüssel das Integrationskonzept Baden-Württembergs vorgestellt. Zentral dabei sind mehr als 1000 kommunale Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanager. Seit 2017 haben sie mehr als drei Millionen Beratungsgespräche durchgeführt.

Ute Leidig, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, hat in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel die Erfolge des baden-württembergischen Integrationsmanagements präsentiert. Seit dem Jahr 2017 haben die mehr als 1.200 dort tätigen Integrationsmanagerinnen und -manager beeindruckende Ergebnisse erzielt, indem sie weit über drei Millionen Beratungsgespräche geführt haben. Aus Sicht des Landes unterstreichen diese Zahlen die Bedeutung und den Erfolg des Programms, das in dieser Form einzigartig in Deutschland ist. Bei der Podiumsdiskussion mit Vertretern des EU-Parlaments, der Europäischen Kommission und Fachleuten aus der Migrations- und Integrationspolitik wurden die Herausforderungen und Erfolge der Integrationsarbeit diskutiert.

Die Förderung der Stellen ist ein Kernelement des Paktes für Integration. Flächendeckend etabliert wurde das Integrationsmanagement 2017. Seither hat es sich einem zentralen Baustein der kommunalen Integrationsarbeit entwickelt. die:gemeinde hat häufig über die Arbeit der Integrationsmanagerinnen und -manager in den Kommunen berichtet, unter anderem hier, hier und hier. Das Land investiert jährlich mehr als 55 Millionen Euro in die Integration von Geflüchteten. Zusätzlich werden zeitlich begrenzt 16 Millionen Euro jährlich für die Soforthilfe Ukraine bereitgestellt. Diese finanziellen Mittel ermöglichen es, eine flächendeckende Beschäftigung von Integrationsmanagerinnen und -managern im ganzen Land sicherzustellen. Diese Initiative wurde auch einer breiteren europäischen Öffentlichkeit vorgestellt, um die Bedeutung von Integration auf EU-Ebene hervorzuheben und zur Nachahmung anzuregen.

Leidig: Baden-Württemberg ist Vorbild für andere Regionen

Leidig betonte bei ihrer Präsentation am 14. Februar 2024 die Wichtigkeit der Integration und kritisierte, dass auf EU- und Bundesebene sowie lokal oft mehr über die Begrenzung von Migration als über die Integration der Menschen gesprochen wird, die bereits in den Regionen leben. Sie hob hervor, dass Baden-Württemberg mit seinem Integrationsmanagement als Vorbild für andere Regionen dienen kann, vor allem weil Land, Kreise, Städte und Gemeinden eng zusammenarbeiten.

Das Ziel des Integrationsmanagements ist es, Geflüchteten durch individuelle Beratung eine frühzeitige und nachhaltige Orientierung und Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies soll den Geflüchteten helfen, vorhandene Angebote und Strukturen selbständig für ihre Integration zu nutzen. Darüber hinaus fördert die Landesregierung zahlreiche Projekte, die die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und den Zugang zum Arbeitsmarkt verbessern sollen, einschließlich Sprachförderung und Zugang zu wichtigen Dienstleistungen wie dem Gesundheitssystem.

Integrationsarbeit vor Ort weiter stärken

Angesichts der steigenden Zahl von Asylbewerbern in der EU und der aktuellen Krisen betonten die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion die Notwendigkeit, die Integrationsarbeit vor Ort zu stärken und möglicherweise den Europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) für die kommende Förderperiode anzupassen.