© Adobe Stock

Kommunale Wasserwirtschaft profitiert von Landesförderung

Vor Kurzem hat die Bundesregierung eine Nationale Wasserstrategie bekannt gegeben. Auch das Land Baden-Württemberg erkennt die wachsende Bedeutung des Rohstoffs. Mehr als 176 Millionen Euro investiert es in die Wasserwirtschaft in Städten und Gemeinden

„Beeindruckend“ nennt Umweltministerin Thekla Walker die Summe von 176 Millionen Euro, die das Land in kommunale Wasserprojekte steckt. Fest steht: Wasser ist ein kostbares Gut, doch in der Vergangenheit wurde als selbstverständlich angesehen, dass es immer und überall und in rauen Mengen zur Verfügung steht. Der Weltgemeinschaft dämmert vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender Dürreperioden jedoch, dass dem nicht so ist.

Wassermangel ist schon heute globales Phänomen 

Viele Weltregionen leiden schon heute unter akutem Wassermangel. Im verhältnismäßig wasserverwöhnten Deutschland wird man sich der Lage langsam auch bewusst. Der sorgsame Umgang mit dem eben nicht in endlosen Mengen verfügbaren Gut rückt in den Fokus des politischen Handelns. Zeugnis davon legt die Verabschiedung der Nationalen Wasserstrategie ab, die die Bundesregierung erst in der vergangenen Woche bekannt gegeben hat.

Auch in Deutschland gibt es deutliche regionale Wasserdefizite 

Aus dem begleitenden Bericht wird klar, dass auch Deutschland nicht auf Rosen gebettet ist, was die Wasserversorgung angeht. In Deutschland gibt es bislang keinen flächendeckenden Wassermangel, jedoch deutliche regionale Defizite. Das meiste Wasser wird bislang für die Energieversorgung entnommen (mehr als 44 Prozent), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe und der öffentlichen Wasserversorgung (jeweils knapp 27 Prozent) und der Landwirtschaft mit etwas mehr als 2 Prozent“, heißt es darin. 

In diese Teilbereiche fließen die Wasser-Fördermillionen 

Nun zieht also das Land nach. Von den 176 Millionen Euro, die in kommunale Wassermaßnahmen fließen, gehen 87,5 Millionen Euro in Maßnahmen im Abwasserbereich. 45 Millionen Euro gibt es für Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz, ein Thema, das in Städten und Gemeinden immer bedeutsamer wird (die:gemeinde berichtete). 43,7 Millionen Euro gehen in die Wasserversorgung. Die Mittel verteilen sich laut Umweltministerium auf alle vier Regierungsbezirke.

Die Maßnahmen im Detail

Folgende Maßnahmen gehören zum Förderprogramm:

Abwasserbeseitigung

  • Modernisierung und Zentralisierung der Abwasserreinigung für eine kosten­effiziente und zukunftsfähige Abwasserentsorgung
  • Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe, um Spurenstoffe zu eliminieren

Wasserversorgung

  • Umsetzung von zukunftsfähigen Wasserversorgungskonzepten
  • Modernisierung von Wasserwerken, Erweiterungen von Pumpwerken und Neu- und Ausbau von Wasserleitungen

Wasserbau und Gewässerökologie

  • Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Sanierung von Hoch­wasserrückhaltebecken
  • Management von Starkregenrisiko
  • Revitalisierung von Gewässern