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Handbuch gibt Tipps für nachhaltige Entwicklung in Kommunen

In einem Praxishandbuch stellt das Kompetenznetzwerk „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) Best Practices aus 48 Modellkommunen vor, die das Netzwerk in den vergangenen drei Jahren begleitet hat. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie nachhaltige Entwicklung in den Kommunen gewährleistet werden kann.

Laut einer Mitteilung des Kompetenzzentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung fasst das Handbuch „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten“ (verfügbar online, als PDF oder Printausgabe) Fakten aus Theorie und Praxis in sieben Handlungsfeldern zusammen. Das Netzwerk schreibt: „Nützliche Checklisten, Übersichtsgrafiken und Leitfragen helfen dabei, sich einzelne Themen zu erschließen oder zu reflektieren. Etliche Praxisbeispiele zeigen, welche Vielfalt an BNE-Maßnahmen im kommunalen Kontext bereits existiert, und inspirieren dazu, ähnliche Projekte zu planen. Alle Kapitel enthalten kurze Tipps und Empfehlungen für erste inhaltliche Schritte, BNE in der Kommune zu gestalten. Wer tiefer einsteigen möchte, kann dies anhand einer Fülle von Links zu relevanten Hintergrundinformationen tun.“ Das BNE-Kompetenzzentrum ist ein Team aus drei Verbundpartnern und vier Standorten. Es wird bis 2025 vom Bundesbildungsministerium gefördert. Sein Ziel besteht darin, dabei zu helfen, die im Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (NAP BNE) festgelegten Ziele in den Kommunen umzusetzen. Dafür begleitet es seit 2020 48 Modellkommunen bei diesem Versuch. 

Kommunale Ebene entscheidend für Umsetzung nachhaltiger Bildungsziele 

Der Nationale Aktionsplan wurde 2017 verabschiedet. Die kommunale Umsetzungsebene sieht das Kompetenznetzwerk als Schlüssel, um die Ziele zu erreichen, konkret geht es um die Bildungseinrichtungen in den Kommunen. Um die Krisen der Gegenwart zu bewältigen müssten alle gesellschaftlichen Gruppen mitmachen, schreibt das Netzwerk im Kontext der Buchveröffentlichung. „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stellt dafür eine zentrale Voraussetzung dar. In Deutschland werden Kommunen als entscheidender Ort der Verbreitung und Umsetzung von BNE ausgemacht. Sie haben, etwa als Träger von Bildungseinrichtungen, viele Möglichkeiten, die Verankerung von BNE ganzheitlich in formalen, non-formalen und informellen Lernsettings zu fördern und zu gestalten.“ Ein besonderer Fokus der Schrift liege auf der Frage, wie eine Kommune grundsätzlich damit starten könne, nachhaltige Bildungsziele umzusetzen, und welche Rolle sie innerhalb des Transformationsprozesses einnehmen könne. 

Nachhaltige Bildung als Standortfaktor für Städte und Gemeinden 

Kommunen seien zentral für die Verbreitung und Nutzung von BNE-Angeboten, schreiben die Autor:innen des Buchs. Umgekehrt biete die verstärkte Verankerung von BNE in kommunalen (Bildungs-)Strukturen erhebliche Vorteile für die Kommune. „Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und BNE ist ein Standortfaktor. Die Kommune wird attraktiver für Unternehmen der Green Economy, was wiederum den Zuzug von Arbeitskräften begünstigt. Nachhaltig wirtschaftende und produzierende Unternehmen unterstützen kommunale Strategien in Richtung nachhaltige Entwicklung. Unternehmen schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, dies wiederum erhöht die Innovations- und Finanzkraft der Kommune.“ Auch das soziale Gefüge einer Kommune könne durch BNE positiv beeinflusst werden. So erhöhe eine bedarfsgerechte BNE-Bildungslandschaft mit niedrigschwelligen BNE-Bildungsangeboten das Bewusstsein für lokale Themen und Herausforderungen. Entsprechende Auseinandersetzungen wirkten sich auf das soziale Miteinander aus. „Über partizipative Bildungsprozesse kann die Akzeptanz gegenüber Mobilitätskonzepten erhöht, das Ernährungs- und Energieverhalten verbessert oder das Müllaufkommen verringert werden.“