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Gemeindefeuerwehren gewinnen Mitglieder

Im vergangenen Jahr hatten die Gemeindefeuerwehren einiges zu tun. Nicht zuletzt waren es Extremwetterlagen wie starke Niederschläge, die Handlungsbedarf auslösten. Laut Innenminister Strobl konnten die Einsatzkräfte ihre Aufgaben aber gut bewältigen. Ein Grund: Es gibt glücklicherweise genug Frauen und Männer, die sich vor Ort engagieren.

"Möglich war das vor allem, weil wir nach wie vor genügend engagierte Feuerwehrfrauen und -männer haben und die Zahl sogar erhöhen konnten. Hierfür gebührt den Feuerwehrleuten ebenso wie den Gemeinden mein herzlicher Dank”, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister in der vergangenen Woche anlässlich der Vorstellung der Jahresstatistik der Feuerwehr.

Leichter Anstieg bei Feuerwehrleuten, auch Frauenanteil steigt leicht 

In Zahlen sieht das so aus: Die Anzahl der Angehörigen der Feuerwehren in den Gemeinden stieg mitten in der Pandemie leicht an, nämlich von 112.341 im Jahr 2020 auf 113.740 im Folgejahr. Davon wiederum sind 111.219 Feuerwehrfrauen und -männer ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr engagiert. Auch der Anteil der Frauen ist gestiegen. Er betrug 2020 6,4 Prozent, im Jahr darauf 6,8 Prozent. 

Brände bei Anlässen für Einsätze erst an dritter Stelle  

Was in der Jahresstatistik auffällt: die ureigene Aufgabe der Feuerwehr, das Löschen von Bränden, kommt in der Reihenfolge der Einsätze erst an dritter Stelle. Hier sehen Sie die konkrete Aufschlüsselung der insgesamt 128.302 Einsätze im Jahr 2021:

  • 65.936 (51,4 Prozent) entfielen auf Technische Hilfeleistungen,
  • 23.024 (18,0 Prozent) auf Fehlalarme,
  • 16.608 (12,9 Prozent) auf Brandeinsätze,
  • 10.128 (7,9 Prozent) auf rettungsdienstliche Notfalleinsätze und
  • 12.606 (9,8 Prozent) auf sonstige Einsätze.

Drei Feuerwehrleute bei Einsätzen gestorben 

Bei den Einsätzen konnten die Feuerwehrleute 12.438 Personen bei Brandeinsätzen und Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung retten und in Sicherheit bringen. 1.585 Menschen mussten in diesem Jahr tot geborgen werden. Auch Feuerwehrleute sind im vergangenen Jahr bei Einsätzen verstorben. „Leider verstarben im zurückliegenden Jahr drei Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren, zwei bei der Vorbereitung zu einem Einsatz und einer bei einem Unfall auf dem Weg zum Feuerwehrhaus. Es ist für uns ganz besonders schwer zu verkraften, wenn Menschen, die sich aufmachen Leben zu retten, dabei ihr eigenes Leben verlieren”, sagte Innenminister Thomas Strobl.

Jugendfeuerwehren trotz Corona im Aufwand: Heroldstatt als Vorbild 

Hoffnung macht der Landespolitik die Tatsache, dass auch die Jugendfeuerwehren im Land gut aufgestellt sind - und das trotz Pandemie. Wie kreativ und engagiert viele junge Leute in den Gemeinden den Nachwuchs bei der Stange hielten und trotz coronabedingter Einschränkungen sogar neue Jugendabteilungen gründeten und ausbauten, zeigt das Beispiel der Jugendfeuerwehr in Heroldstatt (die:gemeinde berichtete). Aktuell gibt es in 1.031 Gemeindefeuerwehren eine Abteilung Jugendfeuerwehr, somit also in knapp 94 Prozent der Städte und Gemeinden im Land; 32.014 Kinder und Jugendliche sind insgesamt aktiv. 

Immer mehr Mädchen sind Teil der Jugendfeuerwehren 

Auch hier gab es einen leichten Anstieg um 0,4 Prozent. „Die gute personelle Aufstellung der Feuerwehren ist vor allem der hervorragenden Nachwuchsarbeit in den Jugendfeuerwehren zu verdanken", sagte Thomas Strobl. Und: Fast ein Fünftel der Jugendfeuerwehrangehörigen seien inzwischen Mädchen. "Deren Anzahl hat sich in den letzten 20 Jahren von 3.310 im Jahre 2001 auf jetzt 6.334 kontinuierlich gesteigert; das ist sehr erfreulich, freilich ist noch Luft nach oben”, sagte Strobl. Der Anteil der Mädchen in den Jugendfeuerwehren beträgt 19,8 Prozent (2020: 19 Prozent).

Strobl: Gemeindefeuerwehren ist es gelungen, Begeisterung aufrecht zu erhalten

„Den Gemeindefeuerwehren ist es unter den enormen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gelungen, in der Jugendarbeit die Begeisterung für die Feuerwehr aufrechtzuhalten. Für die Führungskräfte in den Feuerwehren ist dies klarer Auftrag und zusätzliche Motivation, die ausgezeichnete Jugendarbeit in den Feuerwehren weiterhin gut zu unterstützen”, sagte Innenminister Thomas Strobl und dankte in diesem Zusammenhang allen Betreuerinnen und Betreuern in den Jugendfeuerwehren der Gemeindefeuerwehren für Ihre Arbeit.