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54.000 Schüler holen versäumten Lernstoff in Lernbrücken auf

Die unbeschwerten Sommerferien sind für viele Schüler seit Corona passé. Das ist hart, aber auch sinnvoll, denn die Wissenslücken, die Distanzlernen und Homeschooling gerissen haben, sind groß. Das Interesse an den Lernbrücken könnte indes größer sein. Es ist im Vergleich zum vergangenen Jahr gesunken, wenn auch nicht wesentlich.

Die "Lernbrücken" sind Kinder der Corona-Krise. Wo Schülerinnen und Schüler früher unbeschwert ihre Sommerferien genossen, denken sie oder ihre Eltern nun ernsthaft darüber nach, Verpasstes in den Sommerferien nachzuholen. Kein dummer Gedanke, denn längst haben Studien gezeigt, dass Distanzlernen und Homeschooling nicht so wirksam und nachhaltig sind wie Präsenzunterricht. 

Schopper: Lernbrücken Teil des Maßnahmenpakets gegen Lernlücken 

54.000 Schülerinnen und Schüler haben sich in diesem Jahr in Baden-Württemberg für die Lernbrücken angemeldet. Eine Zahl, die etwas niedriger ist als im letzten Jahr, als sich 61.000 Schüler anmeldeten. „Die Lernbrücken sind ein weiterer Bestandteil unseres Maßnahmenpakets gegen Lernlücken. Die Schülerinnen und Schüler können in den Lernbrücken individuell gefördert werden und sich so gut auf das kommende Schuljahr vorbereiten“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper Ende vergangener Woche in Stuttgart.

Besonderes Augenmerk auf Kernfächern und auf sozial-emotionalem Bereich 

Die Lernbrücken finden in den letzten beiden Wochen der Sommerferien statt. Ein besonderes Augenmerk beim Aufholen liegt auf den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen sowie auf der Förderung im sozial-emotionalen Bereich, um beispielsweise Lernblockaden zu lösen, die ein Vorankommen in verschiedenen Bereichen verhindern. Es sind dafür vier Unterrichtsstunden pro Tag vorgesehen.

Maßnahmenbündel gegen Lernrückstände

Lernbrücken sind nicht die einzigen Maßnahmen, die Bund und Land in die Wege geleitet haben, um die durch Corona verursachten Rückstände der Schülerinnen und Schüler aufzuholen oder zumindest zu kompensieren. So gibt es Sommerschulen und das Bund-Länder-Programm "Lernen mit Rückenwind", das im kommenden Schuljahr beginnt. Bereits abgeschlossen ist das Projekt "Bridge the Gap / Überbrücke die Lücke", das die gleichen Ziele verfolgt hat.