Innovative Projekte für den Ländlichen Raum
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Starke ländliche Räume in Baden-Württemberg

26. September 2022
Zwölf Städte und Gemeinden haben in knapp zwei Jahren innovative Projekte entwickelt, um den Ländlichen Raum zu stärken. Für die Abschlussveranstaltung präsentierten sie ihre Ergebnisse. Nun werden sie bei der Umsetzung der Projekte vom Land gefördert.

Das Bündnis Ländlicher Raum, dem 16 Bündnispartner aus Gesellschaft, Kirchen und Wirtschaft, wie etwa der Gemeindetag Baden-Württemberg, angehören, präsentiert die Ergebnisse seines großen Projekts „Der Ländliche RAUM für Zukunft“. Über 140 Veranstaltungen wurden im Rahmen des Projektes „Der Ländliche RAUM für Zukunft“ in 26 Gemeinden und Städten seit Dezember 2020 durchgeführt. Ziel des Projektes war es, mit „Machern“ vor Ort die ländlichen Räume in Baden-Württemberg zu stärken und zukunftsfähige Umsetzungskonzepte zu entwickeln. An der Abschlussveranstaltung in Dußlingen (Landkreis Tübingen) nahmen unter anderem der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, und der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger, teil.

Ländliche Räume mit innovativen Konzepten stärken

Die Gemeinden und Städte im Ländlichen Raum stehen trotz ihrer zahlreichen Stärken vor großen Herausforderungen. Digitalisierung, Klimaschutz, Mobilität für alle Altersgruppen und alle Lebenssituationen, bezahlbares und attraktives Wohnen sind nur einzelne Beispiele von Themen, welche im Rahmen des Projektes „Der Ländliche RAUM für Zukunft“ orientiert an den Bedarfen vor Ort diskutiert, bewertet und Lösungsansätze gesucht wurden. „Wir haben einen starken und attraktiven Ländlichen Raum. Zur Bewältigung der Herausforderungen vor Ort braucht es passgenaue Lösungen. Das Projekt ermöglicht es, gemeinsam mit Bürgern und Experten kreative Maßnahmen für die Stärkung und Zukunftssicherung der Gemeinden zu entwickeln“, sagt Minister Peter Hauk.

„Das Bündnis Ländlicher Raum zeigt welchen Erfolg und welchen Mehrwert die Vernetzung der Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Kirchen, Soziales, Handwerk und den Kommunen hat“, betont Gemeindetagspräsident Steffen Jäger. „Die Ergebnisse des Projektes ‚Der Ländliche RAUM für Zukunft‘ zeigen, dass die Akteure vor Ort bereit sind, sich für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden und Städte einzusetzen. Wir müssen alle gemeinsam die gleichwertigen Lebensverhältnisse zwischen den Ballungsgebieten und dem Ländlichen Raum in Baden-Württemberg weiter fördern und erfolgreiche Projekte wie ‚Der Ländliche RAUM für Zukunft‘ vor Ort möglich machen.“ Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz fördert im Anschluss an das Projekt „Der Ländliche RAUM für Zukunft“ die Umsetzung von zwölf entwickelten Umsetzungskonzepten.

Das Projekt „Der Ländliche RAUM für Zukunft wurde derzeit federführend durch die Gt-service Dienstleistungsgesellschaft des Gemeindetags Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den Bündnispartnern und dem Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement umgesetzt. Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Die geförderten Projekte

Börtlingen

Gestaltung eines Jugendtreffpunkts mit Dirtpark

Fördersumme: 17.730 €
Es soll ein Dirtpark erschaffen werden, da die Kinder und Jugendlichen einen Treffpunkt für sich wollen – insbesondere zur sportlichen Betätigung. Neben dem Dirtpark soll eine Sitzgelegenheit geschaffen werden und ein multifunktionales Trainingsgerät aufgestellt werden.
Buchen

Digitales Kinderrathaus Buchen

Fördersumme: 20.000 €
Auf einer Unterrubrik auf der stadteigenen Homepage soll ein digitales Kinderrathaus entstehen. Die Seite auf der Homepage soll für Kinder und mit Kindern gemeinsam erstellt werden. Ziel ist es, Kommunalpolitik online kindergerecht zu erklären. Themen wie Demokratie, Politik, Rathaus und Kommune sollen für Kinder verständlich erklärt werden.
Dußlingen

Update JuHa Dußlingen 20.22

Fördersumme 18.067 €
Im Rahmen des Projekts soll das Dußlinger Jugendhaus neugestaltet werden und wieder an Attraktivität gewinnen. Neben Eigenengagement möchte die Gemeinde Dußlingen zukünftig unterstützen, dass auch neue Kreativangebote etabliert werden können. Die Verbesserungen sollen dazu beitragen, dass die Jugendlichen im Ort einen attraktiven Aufenthaltsbereich haben.
Griesingen

Bürgertreff im Rathaus

Fördersumme: 20.000 €
Da es in Griesingen kein nennenswertes Nahversorgungsangebot und auch kein Dorfgasthaus mehr gibt, ist das Ziel des Projekts die Erschaffung eines öffentlichen, für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglichen Raumes oder Treffpunkts. Dies soll zur Förderung von Begegnung und Kommunikation im Dorf beitragen.
Hemstadt-Bargen

Vereinsförderung im Rahmen des Umzugs der Vereinsräume

Fördersumme: 20.000 €
Einige ortsansässige Vereine in Helmstadt-Bargen müssen zum Ende des Jahres 2022 aus der „Alten Schule“ ausziehen, da diese in ein Altenheim umgebaut werden wird. Das Ziel der Vereinsförderung ist es, den Vereinen mit einem adäquaten Proben-/Gemeinschaftsraum weiterhin die Basis für ihre Arbeit bieten zu können und das Ehrenamt so zu fördern und stärken.
Illerkirchberg

“Zukunftsvision“ Bauen und Ökologie

Fördersumme 20.000 €
Ziel des Projekts ist, dass die Gemeinde Illerkirchberg ein Gemeindeentwicklungskonzept auf den Weg bringt, aus dem auch die Bürgerschaft zielgerichtete Maßnahmen ableiten kann. Die zu erarbeitende Strategie soll in einem ganzheitlichen, integrierten Ansatz konkrete Lösungen für die zukünftige Gemeindeentwicklung aufzeigen und vorhandene Planungen integrieren.
Oberreichenbach

Elektromobilität für ehrenamtlich Aktive durch gemeinsam genutzte E-Car-Sharing-Fahrzeuge

Fördersumme: 20.000 €
Für die Dauer von drei Jahren wird exklusiv für die Fahrten von Kindern und Jugendlichen zu ihren Vereinsaktivitäten (durch Elternteile) zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Feuerwehr, Gemeinderat, Vereins- und Verwaltungsaktivitäten. Ziel des Projekts ist die Stärkung des Ehrenamts bei gleichzeitiger Einsparung von CO2. Neben der Nutzung durch die Elternteile dürfen daher auch ehrenamtlich Aktive das E-Auto nutzen.
Rudersberg

Vereinsvernetzung Rudersberg

Fördersumme: 3.630 €
Die Gemeinde Rudersberg wird zum Zwecke der Vereinsvernetzung zum 1. Januar 2023 eine Stelle für Vereinsvernetzung und -koordination besetzen. Im Rahmen der Projektförderung sollen im Vorfeld Strategien entwickelt werden, die einer fachlichen Begleitung bedürfen. Dies soll den Start des neuen Ansprechpartners für Vereine erleichtern und darüber hinaus eine konzeptionelle Vorgehensweise ermöglichen, die den zeitlichen Vorlauf der neuen Stelle deutlich verringert. Dafür sollen zwei Workshops durchgeführt werden.
Schorndorf

Schorndorfer Ortsteile – gemeinsam (be)leben

Fördersumme: 20.000 €
Das Ziel des Projekts ist die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger aller Alterskassen und unterschiedlichster Herkunft. Die Umsetzung in den Ortsteilen ist individuell und reicht über die Initiierung eines Dorffestes, einen „Backhaushock“, einem Kulturtreff und einer Begegnungsmöglichkeit über eine neu geschaffene Boulebahn, einen Kultur- und Bürgertreff sowie die Schaffung einer „Berkener Mitte“ mit einem Artenvielfaltsgarten.
Straubenhardt

Straubenhardt musiziert – Musik für alle

Fördersumme: 14.000 €
Bei dem interkulturellen, generationsübergreifenden und integrativen Projekt „Straubenhardt musiziert – Musik für alle“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt für Kinder und Jugendliche verschiedener Nationalitäten. Junge, aber auch ältere Menschen unterschiedlicher Herkunft sollen für die Musik gewonnen und nachhaltig begeistert werden – ganz nach dem Motto „Musik verbindet“.
Sulzfeld

Wein und Stein

Fördersumme: 20.000 €
Im Projekt „Wein & Stein“ geht es um die Schaffung von Kommunikations- und Begegnungsorten im Ländlichen Raum. An fünf unterschiedlichen Standorten werden Wein-Erlebnisse geschaffen. Dafür sollen einmalige Sitzplätze in den Weinbergen generiert werden, ein Wanderweg mit QR-Codes mit Informationen zu den Weingütern bestückt werden und Social-Media-Postings befördert werden.
Untermarchtal

Untermarchtal – Lebenswert für Jung und Alt „Leistungsschau“‘

Fördersumme: 20.000 €
Die Stärken des Standorts Untermarchtal sollen bei einer Art „Leistungsschau“ der Bevölkerung aufgezeigt werden. Ziel der Projektförderung ist die Konzeption und die Durchführung der Veranstaltung Ende des Jahres 2022 sowie die Gestaltung eines „Info/Starterpakets“.