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Schritte-Wettbewerb wirbt für besseren Fußverkehr in Städten und Gemeinden

Derzeit wird wieder viel darüber gesprochen, wie wir uns in Zukunft fortbewegen. Aktueller Anlass sind die stark gestiegenen Benzinpreise. Doch schon vorher stand das Thema unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes auf der Agenda der Landes- und Kommunalpolitik. Die Schritte-Challenge soll dazu beitragen, das Bewusstsein der Bürger und Verantwortungsträger für mehr und besseren Fußverkehr zu schärfen.

Laut einer Erhebung des Umweltbundesamts entfallen bis zu 50 Prozent aller Autofahrten auf kurze Strecken unter fünf Kilometern. Klimafreundlich ist das nicht. Die Rufe nach einer klimagerechten Mobilität werden deshalb immer lauter, auch im Ländlichen Raum. Neben dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Fahrrad-Infrastruktur kommt die natürlichste Bewegungsart in den Debatten bisweilen zu kurz. Die Rede ist vom Gehen.

Beschäftigte aus 25 Städten und Gemeinden zählen ab heute ihre Schritte

Die Schritte-Challenge der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) will das ändern. Der Wettbewerb ist am 1. März gestartet, beteiligt sind 25 Städte, Landkreise und Gemeinden, darunter auch mehrere Mitglieder des Gemeindetags Baden-Württemberg. Bei der Challenge zählen Beschäftigte der Kommunalverwaltungen ihre Schritte auf dem Weg zur Arbeit, im Dienst und bei privaten Beschäftigungen. Dabei bilden die Kommunen Teams und treten mit Teams anderer Kommunen in Wettstreit. Gezählt wird bis zum 1.Mai.

AGFK-BW: Fußverkehr ist klimaneutral, lärmarm und flächensparend

Der "natürlichsten und nachhaltigsten Form der Bewegung" will der AGFK-BW damit zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. "Fußverkehr ist klimaneutral, lärmarm und flächensparend. Kommunen, die ihre Wege fußgängerfreundlich gestalten und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen, sind besonders lebendig und lebenswert. Sie ermöglichen allen Menschen, selbstbestimmt mobil zu sein, die eigene Umgebung intensiver wahrzunehmen und mit der Nachbarschaft in Kontakt zu treten", schreibt die Arbeitsgemeinschaft in einer Mitteilung zu dem neuen Projekt.

Fußverkehr soll größere Rolle in Stadtplanung spielen

Um Aufmerksamkeit allein geht es der AG aber nicht. Vielmehr will sie darauf hinwirken, dass Städte und Gemeinden den Fußverkehr bei ihren Planungen stärker mitberücksichtigen und straßenbauliche Aktivitäten stärker auf ihn ausrichten. AGFK-BW-Geschäftsstellenleiterin Anna Hussinger sagt dazu: "Zufußgehen ist besonders attraktiv, wenn Fußgänger:innen ausreichend Platz haben und sie die Straßen sicher und komfortabel überqueren können. Eine besondere Bedeutung kommt dem Umfeld des Wohnorts zu, da hier die meisten Wege starten oder enden. Verkehrsberuhigte Bereiche, Sitzgelegenheiten und Grünflächen mit schattenspendenden Bäumen tragen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei, laden aber auch zum entspannten Zufußgehen ein."

Verbesserung des Fußverkehrs auch in Koalitionsvertrag vereinbart 

Die Bemühungen in Sachen Fußverkehr sind nicht gänzlich neu. So gibt es den Fußverkehrs-Check des Landes, an dem sich Jahr für Jahr viele Kommunen beteiligen und dessen Ziel darin besteht, die Bedingungen für den Fußverkehr vor Ort zu analysieren und zu beurteilen. Auch im Koalitionsvertrag findet "Fußgängerfreundlichkeit" Niederschlag, nicht zuletzt vor dem gesellschaftlichen Ziel der Barrierefreiheit und der Verkehrssicherheit. 

Den aktuellen Stand der Schritte-Challenge können Sie hier verfolgen.