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Photovoltaik-Anlagen: Umweltministerium fördert Pilotprojekt in Berkheim

Mit 300.000 Euro fördert das Land Baden-Württemberg zwei kommunale Pilotprojekte. Eines davon in Schwäbisch Hall, das andere in der Gemeinde Berkheim im Landkreis Biberach. Im Ortsteil Illerbachen wird ein 685 Quadratmeter großer ebenerdiger Parkplatz mit einer 256 Kilowatt starken Photovoltaik-Anlage überdacht.

Die Anlage wird vor der Firmenzentrale des Bau- und Logistikunternehmens Max Wild GmbH gebaut, wie das Umweltministerium am Donnerstag in einer Pressemitteilung vermeldete. Demnach soll die Carport-Anlage höchsten optischen Ansprüchen genügen.

Photovoltaik-Anlage in Verbindung mit Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge

So sollen auf den gemischt genutzten Parkplätzen zehn Ladepunkte installiert werden, die eine Leistung von jeweils 22 Kilowatt erbringen. Ein Energiemanagementsystems soll dabei helfen, Photovoltaik-Erzeugung und Ladevorgänge lastvariabel aufeinander abzustimmen. In Baden-Württemberg gibt es bereits ähnliche Projekte, so etwa der Solar-Carport-Park in einem Gewerbegebiet in Baden-Baden.

Pilotprojekte als Vorboten für Gesetzesänderung ab 2022

Die Pilotprojekte sind Vorboten einer Gesetzesänderung, die ab 2022 in Kraft tritt und die Betreiber von neu gebauten Parkplätzen dazu verpflichtet, sie mit PV-Anlagen zu überdachen. In Verbindung mit intelligenter Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und eventuell einem Batteriespeicher könnten Parkflächen dann einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten, so das Kalkül des Ministeriums.

Betreiber neuer Parkplätze sind bald verpflichtet, Photovoltaik-Anlagen zu installieren

Konkrert steckt hinter dieser Verpflichtung die Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes. Paragraph 8b schreibt vor, dass jeder, der einen neuen offenen Parkplatz baut, mit der Einreichung des Bauantrags ab 1. Januar 2022 eine PV-Anlage installieren muss. Das Ziel des Gesetzes: Mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen und die Energiewende voranbringen.

Umweltminister Untersteller: Parkplätze bislang versiegelte Flächen ohne Mehrwert

Als "versiegelte Fläche ohne Mehrwert" bezeichnet Umweltminister Franz Untersteller Parkflächen. Diesen Zustand will das Ministerium ändern. "Deshalb haben wir die PV-Pflicht ab 2022 im Klimaschutzgesetz verankert. Und deshalb fördern wir jetzt Pilotprojekte, die Erkenntnisse liefern sollen, wie solare Stromerzeugung und E-Mobilität auf Parkflächen am besten gekoppelt werden“, so Untersteller weiter.

Weitere Photovoltaik-Carportanlage in Schwäbisch Hall gefördert

Das zweite geförderte Projekt umfasst den Bau und das Monitoring einer Photovoltaik-Carportanlage mit einer Leistung von 749 Kilowatt peak am Berufsschulzentrum in Schwäbisch Hall sowie die Installation von acht Ladepunkten mit jeweils 22 Kilowatt. Der gewonnene Solarstrom soll nicht nur zum Laden von E-Fahrzeugen, sondern auch in neun umliegenden Berufsschulgebäuden eingesetzt werden. "Die Kooperation mit einem regionalen Carsharing-Anbieter erzeugt eine Schnittstelle zu einem modernen Mobilitätskonzept", schreibt das Umweltministerium.