Ein gelungenes Beispiel der Baukultur, das auf der Konferenz diskutiert wird: die neue Ortsmitte in Walddorfhäslach.
© CB-RACK-Fotografie

Neue Wege zum bezahlbaren Bauen

Wie gelingt gutes Bauen bezahlbar – und mit Mehrwert für Gesellschaft, Umwelt und Zusammenleben? Damit befasst sich die Netzwerkkonferenz Baukultur 2025 am 7. April in Stuttgart. Mit Vorträgen, Foren und Austauschformaten richtet sich die Konferenz insbesondere auch an kommunale Verantwortliche und lädt sie zum Austausch ein.
Hier können Sie sich kostenlos zur Konferenz anmelden, Anmeldeschluss ist der 30. März: www.baukultur-bw.de/nwk25

Eine Landesinitiative zum Thema Baukultur rückt zu ihrem zehnjährigen Bestehen ein hochaktuelles Thema in den Fokus: Wie gelingt gutes Bauen bezahlbar und ermöglicht gleichzeitig Antworten auf die großen Fragen an die gebaute Umwelt: leistbar Leben in Stadt und Land, zukunftsfähiges Um- und Weiterbauen, innovative Praxis und ein gerechtes Miteinander?

Bauministerin Nicole Razavi lädt alle Interessierten zu einem inspirierenden Tag des Netzwerkens ein, an dem relevante Perspektiven auf das aktuelle (Bau-)Geschehen zu Wort kommen. Im Zentrum stehen wegweisende Projekte mit ihren baukulturellen Ansätzen, um zentralen Fragen nachzugehen: Wie gelingen Transformation und Innovation im Alltag? Was sind erfolgsversprechende Strategien für mehr Bezahlbarkeit?

Die grundsätzlich jährlich stattfindenden „Netzwerkkonferenzen“ sind zum festen Bestandteil der Landesstrategie zur Stärkung und Förderung der Baukultur in Baden-Württemberg geworden. Als eintägiges Format mit hochkarätigen Referenten, Debatten und Impulsen richtet sich die „Netzwerkkonferenz“ an einen breiten Teilnehmerkreis aus interessierter Öffentlichkeit, Fachpublikum, Politik, Verbänden und kommunalen Praktikern und Entscheidern.

Vor diesem Hintergrund kommt Bauministerin Nicole Razavi im Rahmen der Netzwerkkonferenz unter anderen mit Herrn Bürgermeister Ingo Hacker als Vertreter des Gemeindetags ins Gespräch.

Im Rahmen des an die Konferenz anschließenden Empfangs „10 Jahre Baukultur BW“ besteht dann für alle Teilnehmenden Raum zum Austausch, zur Vernetzung und für Gedanken, wie die Baukultur im Land in den nächsten zehn Jahren gestärkt werden kann. Zudem zeigt der erste „Marktplatz der Baukultur“ im Land mit zahlreichen Teilnehmenden einen Querschnitt einer engagierten Baukultur-Landschaft und die vertretenen Organisationen freuen sich auf den Austausch mit den Gästen.

Weitere Details zum Programm

Wann? Montag, 7. April 2025, 10-17 Uhr, Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart. Die Teilnahme ist kostenlos. Informationen und Anmeldung unter www.baukultur-bw.de/nwk25

Speaker der Konferenz sind unter anderem:

  • Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg
  • Sarah Dungs, Geschäftsführerin und Mitgesellschafterin der Greyfield Group, Essen und Vorstandsvorsitzende des Verbands für Bauen im Bestand e. V., Berlin
  • Dr. Nicolas Jager, Assistenzprofessor für Governance of Sustainability Transformations, Public Administration and Policy Group an der Universität Wageningen, NL
  • Prof. Andrea Klinge, Professorin für Konstruieren und Entwerfen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Teil der Geschäftsleitung bei ZRS Architekten, Berlin
  • Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Themenclusters Internationale Wirtschaftspolitik, Finanz- und Immobilienmärkte am Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
  • Moderatorin: Eva Maria Herrmann, München

Foren

Neben den Vorträgen und Podien des Vormittags sind verschiedene Foren am Nachmittag zentraler Bestandteil der Konferenz. In diesen wird die Thematik anhand von jeweils drei beispielhaften Projekten aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorgestellt und diskutiert. Details zu den Projekten finden sich unter https://www.baukultur-bw.de/vernetzt/netzwerkkonferenz-2025/baukultur-foren/

Forum A - Zukunft Quartier - bezahlbar durch Gemeinwohlorientierung

Moderation: Andreas Hofer, Intendant und Geschäftsführer der IBA’27 StadtRegion Stuttgart

„Gut, sicher und bezahlbar leben.“ Kein ganz neues Ziel nachhaltiger Stadtentwicklungspolitik - aber ein zentrales! Wie dies in lebenswerten, aneignungsfähigen Quartieren möglich werden kann, verhandeln drei hochaktuelle Perspektiven: Wie trägt die Orientierung am Gemeinwohl zu langfristigem Mehrwert bei? Wie verändern sich Rollen bei der Produktion von Wohnraum, auch mit Blick auf die bestehende Bewohnerschaft? Welche Instrumente und Formate können Kommunen und Projektträger nutzen? Deutlich wird: Quartiere mit Zukunft entstehen nur für und mit den Menschen vor Ort … und es ist viel in Bewegung.

Forum B - Ressource Bestand - bezahlbar durch Umbau-Strategien

Moderation: Prof. Stefan Rettich, Professor für Städtebau, Universität Kassel

Zur Sprache kommen städtebauliche Strategien zum Umbau in kleineren und mittelgroßen Städten und Gemeinden. Drei Projekte, die die Forderung einer „neuen Umbaukultur“ mit Leben füllen, da sie gemeinsam relevante Fragen stellen: Wie gelingt es, den Wohnraumbestand als Ressource nutzbar zu machen, gerade mit Blick auf demografische Trends? Wie können bauliches Erbe und neues regionales Wirtschaften produktive Synergien eingehen? Wie verändern sich zentrale soziale Orte in unseren Städten und Gemeinden? Die Überlagerung der Ansätze zeigt die Notwendigkeit, Potenziale in aktuellen und zukünftigen Transformationen zu erkennen und auf dem Weg zur zirkulären Stadt zu nutzen.

Forum C - Impuls Bau - bezahlbar durch Idee und Tatkraft

Moderation: Kerstin Müller, Geschäftsführerin der Zirkular GmbH, Basel, CH

Drei unterschiedliche Akteure blicken aus jeweils eigenem Blickwinkel auf das Zusammenspiel von Idee und Tatkraft beim Entwickeln, Bauen und Nutzen von Gebäuden und Stadt. Wie gelingt dieses Zusammenspiel produktiv und zielgerichtet? Wie lassen sich aus guten Ideen bessere Lösungen realisieren? Was bedeutet das für unsere Kultur des Planens, Bauens und Nutzens und Weiternutzens? Die Vielfalt der architektonischen, planerischen und organisatorischen Strategien der drei Projekte zeigen: Selten führt nur ein Weg zum Ziel „Bezahlbarkeit“, vielmehr entsteht langfristiger Mehrwert durch die Kombination unterschiedlicher Ansätze und Perspektiven.

Forum D - Faktor Prozess - bezahlbar durch Kooperation und Teilhabe

Moderation: Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.

Gute Prozesse, die auf Partizipation und Mitwirkung setzen, sind baukulturelle Kernkompetenz. Gerade angesichts der die Bau- und Planungspraxis verändernden Rahmenbedingungen muss der Preis von Veränderung immer wieder neu in der (Stadt-) Gesellschaft kommuniziert und verhandelt werden. Um die beste Lösung muss im Konkreten gerungen werden. Aber: Wie werden diese komplexen Gemeinschaftsprozesse produktiv? Wie lassen sie sich choreografieren und dauerhaft mit Leben füllen? Welche Strukturen, Instrumente und Allianzen tragen dazu bei? Echte Bezahlbarkeit entsteht durch die richtige Lösung am richtigen Ort – dafür braucht es eine baukulturelle Haltung, Kooperation und Teilhabe.

Das vollständige Programm, lesen Sie hier.