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Landesregierung einigt sich auf Öffnungsplan für Schulen

Vom nächsten Montag an kehren die Grundschulen mit allen Klassen zu einem eingeschränkten Präsenzbetrieb unter Pandemiebedingungen zurück. Darauf hat sich die Landesregierung in dieser Woche geeinigt. Das gleiche gilt für weiterführende Schulen. Oberste Prämisse ist dabei das Kohortenprinzip, also der Unterricht in festen Gruppen.

Seit einem Jahr findet der Präsenzunterricht an Schulen nur noch eingeschränkt statt, über lange Zeiträume wurde er ganz ausgesetzt. Die Pandemie hat die Schulbildung in eine prekäre Lage versetzt, viele Kinder, Jugendliche und deren Eltern vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Home-Schooling zehrt an den Nerven aller, vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien geraten ins Hintertreffen.

Grundschulen und Klassen 5 und 6 kehren ab 15. März zu eingeschränktem Regelbetrieb zurück

Nachdem im Zuge der zweiten Corona-Infektionswelle in der Wintermonaten der Unterricht einmal mehr in den digitalen Raum verlagert worden war, findet in den Grundschulen Baden-Württembergs seit dem 22. Februar wieder Wechselunterricht statt. Das Kabinett hat sich nun auf weitere Öffnungsschritte geeinigt. Ab dem 15. März nehmen Grundschulen sowie die Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen wieder einen eingeschränkten Regelunterricht auf. Schüler ab Klasse 7 werden hingegen vorerst weiterhin zu Hause lernen. Abschlussklassen werden seit dem 22. Februar im Wechsel aus Präsenz- und Fernunterricht beschult - daran ändert sich vorerst nichts.

Eisenmann: Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen

Kultusministerin Susanne Eisenmann hat bereits vor vielen Wochen für die schnelle Rückkehr zum Präsenzunterricht plädiert, der zur Not auch unabhängig von den aktuellen Inzidenzzahlen vollzogen werden müsse. Die Bedeutung dieser Unterrrichtsform betonte sie im Zusammenhang der nun getroffenen Beschlüsse erneut: „Der Präsenzunterricht ist trotz des hohen Engagements der Lehrkräfte im Fernunterricht durch nichts zu ersetzen", sagte Eisenmann. 

Öffnung vor allem mit Blick auf Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen geboten

Auch ein gemeinsames Lernen vor Ort und der direkte Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften seien unverzichtbar. "Der Unterricht im Klassenverband ist deshalb pädagogisch geboten und auch mit Blick auf die seelische Gesundheit der Kinder sowie Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen oder mit Lernschwierigkeiten von zentraler Bedeutung“, so die Kultusministerin. Die Öffnung vom 15. März bedeutet, dass Grundschulen keine Notbetreuung mehr anbieten müssen.

Feste Gruppen als oberste Prämisse der Schulöffnungen

Die Rückkehr zum Regelbetrieb ist allerdings mit großen Einschränkungen verbunden, die der Pandemie geschuldet sind. So gelten in den Schulgebäuden weiterhin die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske). Sportunterricht wird bis auf Weiteres nicht stattfinden. Oberste Prämisse bei den Öffnungen ist wie bereits im Herbst die Bildung von festen, konstanten Gruppen von Schülern, den sogenannten Kohorten. Dieses Prinzip soll im Falle einer Corona-Infektion verhindern, dass alle Schüler angesteckt werden.

Eisenmann: Wechselbetrieb und Notbetreuung haben zu mehr Kontakten geführt

"Zahlreiche Rückmeldungen aus den Grundschulen zeigen, dass der aktuelle Wechselbetrieb auch deshalb zu einer größeren Durchmischung der Gruppen und zu mehr Kontakten führt, da gleichzeitig die Notbetreuung ebenfalls in Anspruch genommen wird", sagte Susanne Eisenmann dazu. Das Prinzip der festen Gruppen lasse sich im eingeschränkten Regelbetrieb eindeutig am besten gewährleisten. Über den Umfang des Präsenzangebots entscheiden die Schulen selbst.

Regelungen gelten vorerst bis Ostern - Regierung plant Öffnungen für weitere Jahrgänge

Die nun veröffentlichten Regelungen gelten zunächst bis zu den Osterferien. Die Landesregierung will den Präsenzunterricht auf weitere Jahrgänge ausweiten, sofern es die Infektionslage zulässt. Über die bereits bestehenden und noch im Ausbau befindlichen Testangebote vor Ort sollen auch Schülerinnen und Schüler, die im Präsenzunterricht sind, ein freiwilliges Testangebot wahrnehmen.