
Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat das Sanierungsprogramm für 2025 veröffentlicht, das Investitionen von rund 425 Millionen Euro für die Erhaltung der Straßeninfrastruktur vorsieht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Instandhaltung von Bauwerken, insbesondere der etwa 7.000 Brücken an Landes- und Bundesstraßen.
Fokus auf Maßnahmen an Verkehrsbauwerken wie Brücken
Das aktuelle Programm umfasst vor allem Maßnahmen an Bauwerken wie Brücken, Hang- und Felssicherungen, Stützwänden, Lärmschutzwänden und Tunneln sowie Fahrbahnsanierungen. Besonders berücksichtigt werden dabei Schäden, die durch die Unwetter im Jahr 2024 entstanden sind, darunter Überschwemmungen und Erdrutsche.
Verkehrsinfrastruktur: Straßenerhaltungsmaßnahmen und neue Projekte
Für 2025 sind landesweit über 160 Erhaltungsmaßnahmen an Bauwerken geplant, darunter 13 Brückenersatzneubauten oder -ertüchtigungen. Zudem sollen Fahrbahndeckensanierungen auf insgesamt rund 290 Kilometern durchgeführt werden, verteilt auf etwa 140 Kilometer Bundesstraßen und 150 Kilometer Landesstraßen. Der Bund stellt hierfür voraussichtlich rund 241 Millionen Euro bereit, während das Land etwa 184 Millionen Euro in die Erhaltung der Landesstraßen investiert.
Insgesamt sollen 250 neue Projekte im Jahr 2025 begonnen werden. Dazu gehören unter anderem vorbereitende Maßnahmen für den Neubau des Albaufstiegs an der A8, das die Leistungsfähigkeit der wichtigen Ost-West-Achse deutlich erhöhen soll. Oder „Digitale Knoten Stuttgart“, bei dem der Schienenverkehr rund um die Landeshauptstadt mit moderner Leit- und Sicherungstechnik digitalisiert wird.
Hermann: Allerhöchste Zeit für weitere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur
Bei der Vorstellung des Programms betonte Verkehrsminister Winfried Hermann die Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen. Die Investitionen würden sich lohnen, um in der Zukunft hohe Folgekosten zu vermeiden. Zudem begrüßte er das geplante Infrastrukturprogramm der Bundesregierung: „Mit mehr Mitteln aus dem Sondervermögen des Bundes für eine zusätzliche Sanierung der Infrastruktur werden die Investitionen in den kommenden Jahren weiter steigen. Das wird allerhöchste Zeit, um beim Zustand einen Sprung nach vorne zu machen.“
Das im März 2025 vom Bundestag beschlossene Bundes-Infrastrukturpaket über 500 Milliarden Euro spielt aktuell noch keine Rolle für die Investitionen in Baden-Württemberg. Die Mittel aus dem Sondervermögen sind noch nicht konkret verteilt. Es fehlt bisher an klaren Umsetzungsrichtlinien, wie, wann und wofür die Länder die Gelder genau einsetzen dürfen. Die im Sanierungsprogramm 2025 angekündigten 425 Millionen Euro stammen ausschließlich aus den regulären Haushaltsmitteln von Bund und Land – also den bereits bestehenden Programmen wie dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) oder dem Landesstraßenerhaltungsbudget.
Das neue Infrastrukturpaket wird frühestens ab 2026 Wirkung zeigen. Das Land Baden-Württemberg könnte daraus rund 13 Milliarden Euro über zehn Jahre erhalten. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg betont, dass die bisherigen Mittel nicht ausreichen, um den wachsenden Sanierungsstau auf Straßen und Brücken zu beheben. Die Hoffnung liegt deshalb auf den zusätzlichen Mitteln aus dem Bundespaket, um Investitionen schneller und in größerem Umfang umsetzen zu können.
Zwar seien die Investitionen der letzten Jahre in Baden-Württemberg auf Rekordniveau, doch der Erhaltungsbedarf wachse laut dem Verkehrsministerium schneller, als er abgearbeitet werden könne.