ELR soll den ländlichen Raum auf Vordermann bringen.
© AdobeStock

Höchste ELR-Fördersumme aller Zeiten

Modernisierung der Stadthalle in Friesenheim, Realisierung eines Bauhofs in Ringsheim, neues Dorfgemeinschaftshaus in Sauldorf-Boll - Mit der höchsten Fördersumme seit Beginn des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum unterstützt das Land den ländlichen Raum.

„Mit der diesjährigen Förderung setzen wir ein starkes Zeichen für die Wertschätzung unseres Ländlichen Raums und der Menschen, die dort leben und arbeiten“, sagt Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) unterstützt die Gemeinden im ländlichen Raum in diesem Jahr mit der höchsten Fördersumme seit seiner Einführung 1995: 100,2 Millionen Euro gehen an 1.746 Projekte in insgesamt 516 Gemeinden. Das sind zehn Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr "Dabei erhalten 1.579 private Antragsteller aus Landesmitteln einen Zuschuss für ihre geplanten Investitionen", erklärt Hauk. "Die aufgenommenen Projekte sind sehr vielfältig und werden die richtigen Impulse für die strukturelle Entwicklung unseres Ländlichen Raums setzen."

Früherer Beginn mit Maßnahmen ermöglicht

Eine Veränderung zu den Vorjahren: Erstmals können Kommunen - auf eigenes Risiko - früher mit den Maßnahmen beginnen. Sobald die Aufnahme in das Programm erfolgt ist und eine baurechtliche Genehmigung vorliegt, können die geförderten Vorhaben begonnen werden. Dies war zuvor nicht möglich, denn Maßnahmen, die vor erhalt des Zuwendungsbescheids begonnen wurden, konnten nicht gefördert werden. 

Fokus auf Wohnen und Grundversorgung

Ziel des ELR-Programms ist es, die ökologische und soziale Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen, den demographischen Veränderungsprozess zu gestalten, die dezentrale Wirtschaftsstruktur des Landes zu erhalten und der Abwanderung von Menschen aus dem Ländlichen Raum entgegenzuwirken. Schwerpunkte des Programms sind Grundversorgung, Wohnen, Arbeiten und gemeindliche Entwicklungspolitik. „In der Ausschreibung wurde den aktuellen Herausforderungen Rechnung getragen und die Schwerpunkte klar auf die Themen Wohnen und Grundversorgung gelegt“, so Minister Hauk. Das ELR unterstützt zum Beispiel die Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude, die Gestaltung eines attraktiven Wohnumfeldes in den Gemeinden sowie den Bau von Lebensmittelläden und Dorfgemeinschaftshäusern.

Innenentwicklung mit ELR fördern

Die meisten Mittel fließen auch in diesem Jahr in die Innenentwicklung. So sollen innerörtliche Lagen gestärkt, Wohnraum geschaffen und Flächenverbrauch in den Außenbezirken reduziert werden. Mit 51 Millionen Euro geht über die Hälfte der Fördermittel an diesen Bereich. Bezahlt wird unter anderem der Bau beziehungsweise die Modernisierung von 1.733 Wohnungen. 

Grundversorgung mit ELR fördern

Im letzten Jahr startete die Sonderlinie Dorfgastronomie des ELR. In der neuen Förderrunde werden 96 Dorfgaststätten, Restaurants und Cafés mit rund neun Millionen Euro unterstützt. "Gerade im Lockdown ist die enorme Bedeutung der Gastronomie für uns alle spürbar", so Hauk. "Fehlt die Gastronomie, zeigt sich ein vielfältiger Mangel: Verluste beim Zusammenkommen der Menschen, Einschnitte im Bereich der Grundversorgung – aber auch am vitalen Ortsbild gibt es Abstriche. Das ELR leistet keine klassische Soforthilfe, aber es hilft der Gastronomie im Ländlichen Raum, ihren Gästen durch Investitionen mittel- und langfristig ein attraktives Angebot zu bieten." Dazu kommen 104 weitere Projekte im Bereich Grundversorgung, die mit 10,4 Millionen Euro gefördert werden. Darunter etwa der Bau von barrierefreien Räumen für Physiotherapie.

Bonus für Holzbau

In allen Förderschwerpunkten soll auch der Holzbau eine Rolle spielen. 30 Prozent der ausgewählten Projekte nutzt Holz in der Tragwerkskonstruktion. Dafür gibt es einen Förderbonus von fünf Prozent. „Das Bauen mit Holz ist für mich eine Herzensangelegenheit. Hier trifft Tradition auf Innovation, Baukultur auf Klimaschutz und ökonomische Kriterien auf Nachhaltigkeit“, sagt Minister Hauk.

Bilanz der ELR-Erfolge

Für die letzten Jahre zieht Minister Hauk positive Bilanz: „In den thematisch gesetzten Schwerpunkten ist es gelungen, signifikante Impulse zu setzen. Wir konnten in den vergangenen fünf Jahren rund 6.400 zeitgemäße Wohnungen fördern, über 32 Millionen Euro in Dorfgastronomie und Grundversorgung investieren, knapp 5.000 Arbeitsplätze schaffen und dabei die Nutzung von CO2-speichernden Baustoffen deutlich voranbringen. Diese Erfolgsbilanz gilt es, auch in Zukunft fortzuführen.“