
Hitzebelasteter Südwesten
Hinsichtlich der Temperaturen ist der Sommer in der vergangenen Woche mit voller Wucht im Südwesten angekommen. In vielen Regionen erreichte die Temperatur rund 35 Grad.
Versiegelung fördert Hitze
Passend dazu hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vergangene Woche ihren zweiten bundesweiten Hitze-Check veröffentlicht. Er zeigt, wo und wie viele Menschen in Städten extremen Sommertemperaturen ausgesetzt sind. Auswertungen satellitengestützter Daten von Juni bis August 2019–2024 ergaben, dass mehr als 12 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in 190 untersuchten Städten ab 50.000 Einwohnern in ihrem direkten Wohnumfeld von extremer Hitze betroffen sind.
Dabei wurde ein sogenannter Hitzebetroffenheitsindex (HBI) eingesetzt. Er basiert auf vier gleich gewichteten Faktoren: Oberflächentemperatur, Versiegelung, Grünflächenvolumen und Bevölkerungsdichte.
Südwesten sehr stark von Hitze betroffen
31 Städte gelten laut der Untersuchung als besonders stark betroffen, 131 Städte als mittelstark und nur 28 schneiden gut ab. Die südwestdeutschen Städte schneiden besonders schlecht ab. In Baden-Württemberg wurden unter anderem Mannheim, Ludwigsburg, Heilbronn, Rastatt, Waiblingen, Karlsruhe, Offenburg, Böblingen, Freiburg, Konstanz und Heidelberg mit der schlechtesten Bewertung versehen. Mannheim gilt als besonders problematisch, da hier zwischen 88 Prozent und 91 Prozent der Bevölkerung in stark belasteten Quartieren leben.
Allerdings gilt es hier einschränkend festzuhalten, dass der Südwesten Deutschlands zu den heißesten Regionen des Landes zählt und daher per se von Hitze stark betroffen ist.
Nichtsdestotrotz weist die Umwelthilfe darauf hin, dass besonders versiegelte Flächen ohne Grün Städte in „Hitzefallen“ verwandeln. Die DUH fordert eine rasche Nachrüstung mit Grünflächen, Entsiegelung, Schattenbäumen und Wasserflächen. Stadtgrün sei kein „Nice to have“, sondern lebensnotwendig – insbesondere bei sich verschärfender klimatischer Belastung. Unter anderem fordert sie bundesweite Standards hierfür, etwa einen Grünflächenfaktor im Baugesetzbuch und in den Landesbauordnungen, ergänzt durch Förderprogramme für Kommunen.