Hitze und Gewitter - die Kommunen haben in diesen Tagen viele Katastrophen vorzubeugen.
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Extreme Hitze und Gewitter: Was können Kommunen tun?

Bis zu 38 Grad Celsius - So heiß war es am letzten Wochenende im Südwesten. Den Höchststand erreichten die Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Ohlsbach und Offenburg. Ebenfalls von besonders großer Hitze betroffen waren Waghäusel-Kirrlach, Rheinstetten und Lahr. Und schon am Samstag waren die Thermostate in einigen Kommunen Baden-Württembergs auf 37 Grad Celsius gestiegen. Auf die extreme Hitze sollen in dieser Woche starke Gewitter folgen. Zwei Extremwetter, die für die Kommunen viel Arbeit und potentielle Gefahr bedeuten: Die Bevölkerung muss geschützt, Waldbrände vermieden, Hochwasser vorgebeugt und potentielle Dürren im Blick behalten werden. 

Wald- und Flächenbrände drohen auch zum Wochenstart

Und so kam es auch am Wochenende bereits zu kleineren Bränden: Ein Feld am Epplesee in Rheinstetten, ein Kornfeld in Malsch und eine Fläche in Kraichtal gerieten in Brand. Zu einem Waldbrand kam es in Bad Teinach, wo 15 Hektar Unterholz in Brand geraten waren. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen bis der Brand um 21 Uhr endlich gelöscht war. Der DWD warnt auch in dieser Woche vor Waldbränden. Zu Wochenbeginn könnten die Temperaturen weiterhin bei bis zu 32 Grad liegen. Deshalb sperrte unter anderem der Rhein-Neckar-Kreis bereits Grill- und Feuerstellen, um Brandquellen zu vermeiden. Die Forstämter der Kommunen weisen aktiv auf die Rauchverbote in und um Wälder, Felder und begrünte Böschungen hin. 

Droht eine Dürre in Baden-Württemberg?

Nicht erst in den letzten Tagen ist es heiß und trocken. Seit April ist es in weiten Teilen des Landes ungewöhnlich trocken. Das hat bereits Einfluss auf die natürlichen Wasserquellen: Die Landesanstalt für Umwelt erklärte am Wochenende, der derzeitige Wasserstand in den Bächen und Flüssen sei außergewöhnlich niedrig für die Jahreszeit. Eine Umfrage des SWR bei den Kommunen ergab allerdings, dass es bisher keinen Grund gibt, Wasserengpässe zu befürchten. Nichtsdestotrotz versuchen viele Städte und Gemeinden ihre Bürgerinnen und Bürger für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser zu sensibilisieren. Ab Mitte der Woche sorgten Gewitter für Abkühlung. Dann drohen allerdings Starkregen, die im Ernstfall zu Hochwasser führen können. 

Sind kommunale Hitzepläne die Lösung?

Angesichts der extremen Hitze am Wochenende in Deutschland forderte der DWD-Meteorologe Andreas Matzarakis von den Kommunen eine frühzeitige Warnung der Bevölkerung. Städte, Gemeinden oder auch Kreise sollten ihre Bürgerinnen und Bürger daran erinnern ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, die Sonne zu meiden und körperliche Aktivitäten zu reduzieren. Besondere Aufmerksamkeit benötigten ältere Menschen, da sie durch die Hitze besonders gefährdet seien. Matzarakis hält Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene für die richtige Lösung, wie er der Badischen Zeitung berichtet. Für interessierte Kommunen gibt es Tipps zur Erstellung eines Hitzeaktionsplans vom Bundesumweltministerium. 

Tragischer Unfall beim Versuch der Abkühlung im Wasser

Ein tragischer Unfall in Stuttgart veranschaulichte am Sonntag die Gefahren, die die Hitze mit sich bringt. Wie viele andere Baden-Württemberger hatte auch ein 50-jähriger Mann die Hitze durch einen Sprung ins Wasser erträglicher machen wollen. Er sprang in Stuttgart in den Neckar und konnte erst eine halbe Stunde später von einem Taucher der Feuerwehr aus dem Wasser geborgen werden. Er starb nach Reanimationsversuchen im Krankenhaus.