Drittel der Grundschulkinder kann nicht sicher schwimmen
Die Zahlen sind nicht die jüngsten, stammen sie doch aus einer Abfrage für das Schuljahr 2018/19. Neuere Zahlen liegen den Behörden aktuell nicht vor. Dass sich die Zahlen seither verbessert haben, steht jedoch nicht zu hoffen. Das Kultusministerium hat die Zahlen auf Anfrage der FDP-Fraktion nun veröffentlicht.
Wie sehen die Zahlen aus?
In jedem Fall sind die Zahlen besorgniserregend. Und zeigen, wie wichtig der Schwimmunterricht in der Schule ist. Denn: 71,5 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler aus Schulen, die Schwimmunterricht anbieten, können 100 Meter am Stück schwimmen. Im aktuellen Schuljahr ist das aber nur jede fünfte Grundschule. Fehlende Fachlehrerinnen und -lehrer sowie zu wenige Schwimmbäder sind der Grund. Im letzten Jahr gab es laut DLRG 43 Badetote in Baden-Württemberg. 2022 waren es noch 29 Badetote. Die meisten Badetoten sind jedoch älter als 60 Jahre. Bundesweit habe sich zwischen 2017 und 2022 die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler verdoppelt, die nicht sicher schwimmen können.
Schwimmen lernen wird durch fehlende Schwimmbäder erschwert
Das Problem der fehlenden Schwimmbäder ist eines, das die Kommunen nur mit mehr Finanzmitteln lösen können. Denn der Betrieb von Schwimmbädern ist für Städte und Gemeinden schon immer ein Verlustgeschäft – solange es sich nicht um sogenannte Spaßbäder handelt. Nun können sie sich den Betrieb dank der stark steigenden Energiekosten noch weniger leisten. In den für Kommunen lukrativeren Spaßbädern ist dagegen der Eintritt so hoch, dass sich Schulen und Vereine nicht leisten können, dort Unterricht anzubieten.
Sanierungsrückstände sind Teil des Problems
Der Gemeindetag weist gegenüber der Schwäbischen auch auf ein weiteres Problem hin: In vielen Kommunen gebe es einen Sanierungsstau, der dazu führt, dass Einrichtungen mit erheblichen Sanierungsrückständen vorübergehend geschlossen werden müssen und teilweise über lange Zeit geschlossen bleiben.