RABus sind die ersten autonomen Busse im Straßenverkehr in Friedrichshafen
© FKFS Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart

Autonome Busse sollen ländliche Regionen barrierefrei zugänglich machen

Ab Oktober fahren in Friedrichshafen autonome Busse – besonders in den Randgebieten und ländlichen Regionen. So soll der öffentliche Nahverkehr flexibler, barrierefreier und zugänglicher werden.

Die „Reallabors für den autonomisierten Busbetrieb im ÖPNV“ (RABus) gehen in die entscheidende Betriebsphase. Die RABus werden von Oktober 2024 an in Friedrichshafen und Mannheim sowohl im städtischen als auch im Überlandverkehr getestet. Ziel des Projekts ist, den öffentlichen Nahverkehr flexibler, barrierefreier und zugänglicher zu machen – mit dem Fokus auf Randgebiete und ländliche Regionen. Die umfassenden Tests sind ein wichtiger Schritt, um unterschiedliche Anforderungen und Sicherheitsbedürfnisse besser zu verstehen.

Hermann: Autonome Busse machen den ÖPNV attraktiver

„Mit diesem Projekt setzen wir ein starkes Zeichen für die Mobilität von morgen“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann. „Autonome Busse wie RABus machen den Nahverkehr für Menschen attraktiver, die bislang weniger von Linienverkehr profitieren konnten. Das ist entscheidend für die Verkehrswende sowie den Umweltschutz und trägt damit dazu bei, die Lebensqualität der Menschen langfristig zu verbessern.“

Eines der fortschrittlichsten Projekte im Bereich autonome Busse

Durch den Einsatz autonomer Fahrzeuge soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Baden-Württemberg revolutioniert und der nachhaltige Verkehr insgesamt weiter vorangebracht werden. Die autonomen Shuttles können dazu beitragen, Randgebiete besser für den ÖPNV zu erschließen. Für das Verkehrsministerium ist RABus ein Schlüsselprojekt: „Es gehört zu den fortschrittlichsten Projekten dieser Art in Europa. Wir haben ein großes Interesse daran, innovative Mobilitätslösungen und die wissenschaftliche Begleitforschung dazu zu fördern. Deshalb unterstützt das Land RABus mit knapp 14 Millionen Euro.“

Eine der ersten Erprobungsgenehmigungen zur Datenaufzeichnung und Hardwareerprobung

RABus hat im Herbst 2023, nach der Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes, eine der bundesweit ersten Erprobungsgenehmigungen des Kraftfahrtbundesamtes zur Datenaufzeichnung und Hardwareerprobung erhalten. Am Ende der Testphase war der Versuchsträger in der Lage, die Strecke fast vollständig ohne menschliches Eingreifen abzufahren, was die Shuttles ab Oktober 2024 nun im realen Probandenbetrieb nachbilden sollen.

Ab Oktober werden die autonomen Busse in den bestehenden ÖPNV eingebunden

Bis Ende 2024 wird im Rahmen von RABus in Friedrichshafen und Mannheim ein weitgehend wirtschaftlicher ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert. Die Fahrzeuge sollen im regulären Verkehr fahren können – innerorts mit mindestens 40, außerorts mit mindestens 60 Kilometern pro Stunde. Der Fokus der nun begonnenen zweiten Projektphase liegt darauf, die autonomen Shuttles in den bestehenden ÖPNV-Betrieb einzubinden. Eine große Herausforderung ist dabei die nahtlose Integration der autonomen Fahrzeuge in den Mischverkehr und die Anpassung der Infrastruktur. Die gewonnenen Erkenntnisse werden die Grundlage für den Ausbau der Technologie bilden.

Wissenschaftliche Begleitung zu technischen Lösungsansätzen, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz

Die verwendeten RABus-Shuttles werden in Slowenien gebaut und im Anschluss in Deutschland mit der Hard- und Software ausgestattet, die das autonome Fahren überhaupt erst möglich machen. Über eine Begleitforschung zu Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und technischen Lösungsansätzen ist die Wissenschaft intensiv in das Projekt eingebunden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, an den öffentlichen Testfahrten teilzunehmen und die Zukunft des ÖPNV hautnah zu erleben. Eine Anmeldung ist online möglich.