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So sorgen Kommunen für mehr biologische Vielfalt

Im Kampf gegen den Klimawandel ist Artenvielfalt oberste Prämisse. Angesagt sind Wildwuchs und Blumenwiesen, nicht Steingärten und kurzgemähte Rasenflächen. Viele Kommunen nehmen sich diesen Auftrag zu Herzen und setzen ihn mit Elan und Ideen um. Das Umweltministerium hat nun im Rahmen seines Programms "Natur nah dran 2.0" wieder 15 Städte und Gemeinden für ihre Projekte ausgezeichnet.

Die ausgezeichneten Kommunen legen zusammen mit dem Naturschutzbund Baden-Württemberg (NABU) wertvolle Biotope an. Das Ziel besteht darin, wo immer möglich artenreiche Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere zu schaffen, sei es auf Rasenflächen, Verkehrsinseln oder Randstreifen. „Mit dem Kooperationsprojekt haben wir in vielen Kommunen im Land schon konkrete Fortschritte für den Erhalt der biologischen Vielfalt erreichen können. Das ist eine gute Nachricht für die Menschen, weil gleichzeitig bunte und blühende Lebensräume nicht nur für die Tiere angelegt worden sind. Ich hoffe, dass diesem wunderbaren Beispiel noch viele weitere Städte und Gemeinden folgen werden“, sagte Naturschutzministerin Thekla Walker am Montag in Stuttgart.

"Natur nah dran" Bis zu 15.000 Euro Förderung und fachliche Schulung durch NABU-Experten

Die Kommunen erhalten bis zu 15.000 Euro, um die Biotope anzulegen. Praktische Hilfe bei der Umgestaltung und Pflege der Grünanlagen erhalten sie von den Experten des NABU. Die fachliche Schulung beinhaltet die Beratung bei der Planung, Pflanz- und Saatgut, Workshops zur Durchführung und Pflege sowie die Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. Es ist die zweite Förderrunde, bereits zwischen 2016 und 2021 waren 61 Projekte gefördert worden. Das Ziel von "Natur nah dran" besteht darin, durch Gestaltung und Management von öffentlichen Grünflächen im Siedlungsraum Tieren und Pflanzen einen Lebensraum im Wohnumfeld des Menschen zu bieten. 

Gemeindetagspräsident Jäger: Artenschutz als Aufgabe ist in den Kommunen angekommen

Wie groß das Interesse an der klimafreundlichen Umgestaltung der Gemeinde ist, zeigt die Anzahl der Bewerbungen: 54 Städte und Gemeinden hatten ihre Unterlagen eingereicht. Für Gemeindetagspräsident Steffen Jäger ein Beweis dafür, dass der Artenschutz als Aufgabe in den Kommunen angekommen ist. „Es braucht nicht nur Biotopverbundpläne, Generalwildwegepläne und ähnliche planungsintensive Instrumente, um Artenschutz voranzubringen. Oft können auch mit unbürokratischen, kleinräumigen Maßnahmen wichtige Trittsteine für verschiedene Arten geschaffen werden“, so Jäger. Der Gemeindetag unterstützt "Natur nah dran" ebenso wie der Städtetag. 

Gudrun Heute-Bluhm: "Natur nah dran 2.0" macht Biodiversität in Städten erlebbar

Auch Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des baden-württembergischen Städtetags, lobte das Projekt: „,Natur nah dran 2.0‘ macht Biodiversität in unseren Städten erlebbar. Neben vielen Insekten und Vögeln profitieren auch wir Menschen direkt, da die Wildpflanzen den Herausforderungen des Klimawandels besser gewachsen sind. Die vielfältigen Grünzüge machen unsere Städte und Gemeinden für Pflanzen und Tiere durchlässig und sind beispielgebend auch für die naturnahe Gestaltung privater Gärten.“

Diese Städte und Gemeinden wurden ausgezeichnet und erhalten eine Förderung von bis zu 15.000 Euro: 

Regierungsbezirk Freiburg:

Freiamt im Schwarzwald, Riegel am Kaiserstuhl, Stockach

Regierungsbezirk Karlsruhe:

Malsch, Sinzheim, Östringen, Ubstadt-Weiher, Wiesenbach

Regierungsbezirk Stuttgart:

Fichtenberg, Niederstotzingen, Obersulm, Steinheim am Albuch

Regierungsbezirk Tübingen:

Gammertingen, Hohentengen, Riedlingen-Daugendorf