Bei der digitalen Ausstattung der Schulen besteht noch Bedarf.
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Schulen erhalten weitere 40 Millionen Euro Förderung

Auf die besonderen Herausforderungen der Coronakrise reagiert das Land mit einer zusätzlichen Förderung für die Schulen. Sie soll den finanziellen und gesundheitlichen Mehraufgaben gerecht werden, die die Pandemie für die Verantwortlichen vor Ort mit sich bringt. Alle 4.500 Schulen im Südwesten bekommen einen Sockelbetrag von 3.000 Euro, dazu einen Betrag X, der sich nach der Anzahl der Schüler berechnet.

Kultusministerin Susanne Eisenmann zufolge soll die Förderung für Schulen eine Lücke schließen, die von den bisherigen Maßnahmen noch nicht abgedeckt wird.  „Das Geld steht zur Verfügung, es wird schnellstmöglich an die Stadt- und Landkreise verteilt, damit die Hilfe schnellstmöglich bei unseren Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften und allen weiteren an Schulen tätigen Personen ankommt“, so Eisenmann in einer offiziellen Stellungnahme.

Erster Schwerpunkt der Förderung: Digitalisierung

Wie die Gemeinden als Schulträger die neuen Fördergelder einsetzen, bleibt grundsätzlichen ihnen selbst überlassen. "Es ist eine gute Lösung, Schulträger und Schulen entscheiden zu lassen, für welche Maßnahmen sie das Budget einsetzen, das ihnen das Kultusministerium zur Verfügung stellt", sagt auch Gemeindetagspräsident Roger Kehle. "Vor Ort wissen die zuständigen Akteure am besten, was aktuell und an welcher Schule notwendig ist, um den Herausforderungen durch Corona zu begegnen, die nicht von anderen Fördermitteln abgedeckt werden."

Allerdings hat das Ministerium gewisse Schwerpunkte im Auge, die beide mit der Pandemie zu tun haben. Da wäre einerseits das Thema Digitalisierung. Hier hatten Bund und Land im Laufe des Jahres bereits investiert: Durch ein Sofortausstattungsprogramm konnten die Schulen eine Förderung von insgesamt 130 Millionen Euro abrufen und bis zu 30.000 Laptops und Tablets beschaffen.

Die Krise hatten offengelegt, dass die Ausstattung an Hardware und Software von Schule zu Schule sehr unterschiedlich ist. In ihrer Gesamtheit genügt sie jedoch noch lange nicht dem Niveau, das nötig wäre, um den Unterricht komplett digital durchzuführen. Je nach Bedarf können die Gemeinden nun in Absprache mit den Schulleitungen weitere Investitionen in die digitale Ausstattung tätigen.

Zweiter Schwerpunkt der Förderung: Hygiene

Auch der zweite vom Kultusministerium vorgeschlagene Investitionsschwerpunkt ist eng mit der Pandemie verknüpft. Es geht um hygienische Maßnahmen in den Klassenzimmern, im Fachjargon auch Raumlufthygiene genannt. Als Beispiele nennt das Ministerium CO2-Sensoren, mobile Luftreinigungsgeräte oder "andere geeignete technische Anlagen, die das regelmäßige Lüften unterstützen oder einen ausreichenden Luftaustausch sicherstellen." Je kälter es wird, desto brisanter wird auch das Thema Lüften. Die Möglichkeiten sieht Roger Kehle im Hinblick auf die zugesagte Förderung als eingeschränkt an: "Die Mittel reichen nur für gezielte Einzelmaßnahmen aus. Die Beschaffung von mobilen Luftfilteranlagen für einen Großteil der Klassenräume lässt sich damit nicht realisieren. Dies ist aber nach den Empfehlungen des Umweltbundesamtes auch nicht erforderlich, da das Fensterlüften den besten Luftaustausch gewährleistet. Mobile Luftreinigungsgeräte kommen deshalb vorrangig für Räume in Betracht, wo eine Fensterlüftung nicht in ausreichendem Maße möglich ist."

Eisenmann will unbürokratische Förderung

Individuell, schnell und unbürokratisch solle die Förderung ablaufen, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann. Konkret bedeutet das, dass Gemeinden nicht erst einen komplizierten Förderantrag stellen müssen, um die Mittel abzurufen. Stattdessen stellt das Ministerium die Mittel ab Dezember pauschal bereit. „Wir wollen mit diesem Programm auch eine Förderlücke schließen und den Schulen vor allem dort unter die Arme greifen, wo sie ihre coronabedingten Sonderausgaben nicht schon durch andere Förderprogramme abdecken können“, sagt Eisenmann.

3.000 Euro pro Schule pauschal, dazu variabler Betrag

3.000 Euro gibt es pro Schule als Sockelbetrag, dazu kommt eine variable Summe, die sich nach der Anzahl der Schüler richtet. Außerdem können Schulleiter mit den Geldern auch einfach Projekte finanzieren, die bereits seit Anfang November in Planung oder Umsetzung sind.  

Weitere Informationen zu Förderprogrammen für Schulen in Zusammenhang mit dem Coronavirus