Auszählung der Wahl zum Jugendgemeinderat in Obersontheim
© Gemeinde Obersontheim

Obersontheim hat seinen ersten Jugendgemeinderat gewählt

12 Jugendliche entscheiden im Rathaus ab jetzt über ihre eigenen Belange mit. Denn in Obersontheim wurde gestern der erste Jugendgemeinderat der Kommune gewählt.

Am Sonntag war es soweit: Die Gemeinde Obersontheim hat ihren ersten Jugendgemeinderat gewählt. 12 Jugendliche werden in Zukunft über die Belange ihrer Altersgenossen politisch mitentscheiden. Damit ist Obersontheim die zweite Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall, die einen Jugendgemeinderat installiert hat. In Crailsheim hat man mit dem Format bereits seit dem Jahr 2000 gute Erfahrungen gemacht. 

Jugend freut sich über eigene Vertretung

Dass bei der Jugend ein großes Interesse an einer Vertretung besteht, war schon daran zu erkennen, dass sich 24 Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen ließen. Damit der Jugendgemeinderat zustande kommen konnte, mussten mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigten bis Sonntag um 18 Uhr an die Wahlurne gegangen sein. Diese Mindestanforderung hat Obersontheim weit überschritten. 305 Jugendliche waren am Sonntag wahlberechtigt. 106 von ihnen und damit knapp 35 Prozent haben ihre Stimme abgegeben. Das Wahlergebnis verkündete Bürgermeister Stephan Türke noch am Sonntagabend im Bürgersaal. 

Bürgermeister Stephan Türke hatte Jugendgemeinderat schon zu seiner Wahl versprochen

Die Gemeinde erfüllt mit dem Jugendgemeinderat den in der Gemeindeordnung verankerten §41a: „Die Gemeinde soll Kinder und Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen.“ Stephan Türke hatte schon vor Antritt des Bürgermeisteramts großes Interesse an einem Jugendgemeinderat gezeigt. Schon zu seiner Wahl versprach er, das Jugendparlament einzurichten. Ein Jahr nach seiner Amtseinführung ist es nun soweit.

Ist das der Nachwuchs für den Gemeinderat?

"Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Jugend in Obersontheim aktiv für Ihre Belange einsetzen möchte", sagt Obersontheims Bürgermeister, Stephan Türke. "Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass eine solche Beteiligung immer schwer ist, insbesondere dann, wenn diese auf Dauer und Kontinuität ausgelegt ist. Dennoch bin ich überzeugt, dass gerade im ländlichen Raum diese Form der Beteiligung erfolgsversprechender ist als es in anonymen größeren Städten der Fall ist. Hier kennt man sich zwangsläufig und steht auch noch füreinander ein. Für mich persönlich, aber natürlich auch besonders zum Wohle der Gemeinde erhoffe ich mir auch den Nachwuchs für den Gemeinderat aus dem Jugendparlament zu generieren. Demokratie leben und in diese Aufgabe wachsen zu können macht es sicher einfacher, den Schritt in den Gemeinderat zu wagen und sich durch erfahrene Kommunalvertreter nicht eingeschüchtert zu fühlen."

Türke: "Kräftiger Beifall für die Bereitschaft"

Am Sonntagabend bedankt er sich besonders bei den Kandidierenden: "Es ist nicht selbstverständlich, neben Ganztagsschule, Ausbildung oder Job und den zahlreichen Hobbys und Vereinsmitgliedschaften auch noch Zeit für ein politisches Ehrenamt in der Heimatgemeinde aufbringen zu wollen. Euch allen gehört deshalb unser größter Respekt und ein kräftiger Beifall für diese Bereitschaft."