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Neues Feuerwehrhaus verbraucht 30 Prozent weniger Energie

Zehn Gemeinden haben beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune“ gewonnen. Mit dabei ist auch eine Gemeinde aus Baden-Württemberg: Straubenhardt im Enzkreis wurde in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ ausgezeichnet.

Straubenhardt hat den Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“ gewonnen. Das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde wurde in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ ausgezeichnet und erhält 25.000 Euro Preisgeld. Das Gebäude wurde nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip geplant und umgesetzt, wobei Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus standen. Die Preisverleihung fand in Berlin im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 2023 statt. Die Gemeinde investiert das Preisgeld in Klimaprojekte, darunter der Ausbau von E-Mobilität und Carsharing. Das neue Feuerwehrhaus hat bereits im ersten Jahr rund 30 Prozent Energie im Vergleich zu den alten Gebäuden eingespart und ist an erneuerbare Energien angeschlossen. Es wurde auch an eine nachhaltige Wassernutzung und Mehrfachnutzung gedacht. Insgesamt ein Beispiel für ressourceneffizientes Bauen und Klimaschutz in Kommunen. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB). 

Feuerwehrgebäude wird Rohstofflieferant für die Zukunft

Die Gemeinde Straubenhardt erklärt auf ihrer Webseite ausführlich: „Mit dem neuen, zentral gelegenen Feuerwehrhaus ersetzt die Gemeinde Straubenhardt sechs bis dahin eigenständige Feuerwehrabteilungen an unterschiedlichen Standorten in sanierungsbedürftigen Gebäuden. Bei der Planung und Umsetzung des Neubaus legte sie viel Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz: So wurde das Gebäude nach dem Prinzip des kreislauffähigen Bauens – „Cradle-to-cradle“ –  realisiert.“ Konventionelles Bauen verursache einen hohen Ressourcenverbrauch. Durch den Einsatz recycelbarer und schadstoffarmer Materialien, die sich im Falle eines Rückbaus einfach trennen und wiederverwerten lassen, sei das neue Feuerwehrgebäude ein Rohstofflieferant für die Zukunft, schreibt die Gemeinde weiter. In Betrieb genommen wurde das Haus im Mai 2022. 

Wärme wird aus Erneuerbaren Energien gewonnen 

Weiter führt die Gemeinde Straubenhardt aus: „Schon im ersten Jahr wurden knapp 30 Prozent Energie im Vergleich zu den alten Gebäuden eingespart - und das, obwohl die Fläche des neuen Gebäudes mehr als doppelt so groß ist wie die addierten Flächen der sechs alten Gebäude. Neben dem geringen Energieverbrauch des Gebäudes wurde bereits beim Bau graue Energie eingespart, da anstelle von mehreren Sanierungen oder Neubauten ein zentrales Objekt geschaffen wurde. Während die alten Gebäude mit fossilen Energieträgern beheizt wurden, ist das neue Feuerwehrhaus an das Nahwärmenetz angeschlossen.“ Die Wärmegewinnung erfolge aus erneuerbaren Energien. Auch ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser sei von Beginn an mitgedacht und Maßnahmen zur Einsparung von Trinkwasser, zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung und eine Dachbegrünung umgesetzt worden. So werde Regenwasser, das auf dem Grundstück versickert, aufgefangen und für Feuerwehrübungen gespeichert. „Das Gebäude ist zudem auf Mehrfachnutzung ausgelegt:  so finden hier neben der Ausbildung der Jugendfeuerwehr auch Gemeinderatssitzungen und Schulungen statt.“

Difu: Bandbreite des kommunalen Engagements ist groß

Cornelia Rösler, Leiterin des Bereichs Umwelt beim Difu, unterstrich die Bandbreite des kommunalen Engagements für das Klima: „Ob es um Ressourcen- und Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Kooperationen mit der Wirtschaft oder Klimaschutz in sozialen Einrichtungen geht, die Kommunen haben etwas zu bieten. Gleich drei der vier Wettbewerbskategorien waren in diesem Jahr neu, und die Kommunen haben dies als Chance genutzt, um die Vielfalt ihrer wirkungsvollen Klimaaktivitäten zu präsentieren. Wir freuen uns, diese nun mit dem Wettbewerb deutschlandweit bekannt zu machen und viele andere zum Nachmachen zu motivieren.“