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Ministerium unterstützt Hochschulteams aus Baden-Württemberg bei nachhaltigem Architekturwettbewerb

Der Solar Decathlon ist ein internationaler Architekturwettbewerb zwischen Hochschulteams und findet im kommenden Jahr in Wuppertal statt. Im Rahmen der Holzbau-Offensive BW unterstützt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die drei Hochschulen aus Baden-Württemberg, die sich mit ihren Entwürfen für die Endrunde qualifiziert haben, mit drei zusätzlichen Stellen.

Konkret unterstützt das Ministerium die teilnehmenden Hochschulen Baden-Württembergs mit je einer Personalstelle, um den Wettbewerb wissenschaftlich zu begleiten und die Forschungsergebnisse in die Lehre zu übertragen. "Letztlich geht es um die Transformation der Forschungsergebnisse in die Lehre", sagt Pressesprecher Jürgen Wippel auf Anfrage von die:gemeinde.

Minister Peter Hauk: Baden-Württemberg Vorreiter bei klimabewusster Baukultur mit Holz

„Baden-Württemberg ist sich seiner Vorreiterrolle für eine klimabewusste Baukultur mit Holz und die Transformation des Bausektors bewusst", sagte der Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Montag. In dem Wettbewerb, der 2022 in Wuppertal stattfindet, sieht der Minister eine gute Plattform für Hochschulen aus Baden-Württemberg, um sich in Sachen Holzbau präsentieren zu können.

Drei der 18 Teams beim Solar Decathlon aus Südwest - alle arbeiten mit Holzelementen

Beim Solar Decathlon - deutsch: solarer Zehnkampf - treten im kommenden Jahr 18 internationale Hochschulteams an, um Gebäude vorzustellen, die möglichst nachhaltig, energieeffizient und sozialverträglich sind. Drei Teams kommen aus dem Südwesten: eines aus Karlsruhe vom Institut für Technologie, eines aus Stuttgart (Hochschule für Technik) und eines von der Hochschule Biberach. Die Entwürfe aller drei Teams enthalten den nachwachsenden Rohstoff Holz als Baumaterial und passen aus Sicht des Ministeriums daher hervorragend zu den Zielen der Holzbau-Offensive BW.

Wettbewerb stellt sich den drängenden Fragen der Zeit wie Urbanisierung und Klimawandel

Die Studenten arbeiten in ihren Entwürfen an einer Lösung für die brennenden baulichen Fragen unserer Zeit, wie die zunehmende Urbanisierung und die Anpassung der Baukultur an die Herausforderungen des Klimawandels. Gleichzeitig stellt sich aktuell die Frage nach der Zukunft des freistehenden Einfamilienhauses angesichts des allgemeinen Wohnraummangels bei gleichzeitg hohen Leerständen in den Ortskernen und der fortschreitenden Flächenversiegelung. Die Teams beim Solar Decathlon können sich im Rahmen ihres Entwurfs auf eine von drei Aufgaben spezialisieren: nachverdichten, Flächen umwandeln oder Baulücken schließen.

Solar Decathlon mittlerweile stärker an Lebenswirklichkeit orientiert

Das Team der HFT hat sich für die Nachverdichtung, genauer die Aufstockung eines Gebäudes, entschieden. Konkretes Versuchsobjekt ist der Bau 5 des HFT-Campus in der Schellingstraße, ein typisches Verwaltungsgebäude aus den 1960er Jahren, das noch verschiedene Ausbaumöglichkeiten bietet. Der Projektverantwortliche des Teams der Stuttgarter Hochschule für Technik (HFT), Jan Cremers, betont, wie wichtig es ist, dass sich der Solar Decathlon den drängenden Fragen der Zeit annimmt - eine Tatsache, die in früheren Wettbewerben keine Rolle gespielt hat. Der Dekan der Fakultät Architektur und Gestaltung hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, den Wettbewerb stärker mit der Lebenswirklichkeit zu verknüpfen. Noch vor wenigen Jahren habe das frei stehenden Einfamilienhaus im Vordergrund der Planungen gestanden, so Cremers bei der Vorstellung des Projekts an der HFT.

Hauk: Transfer vom Wettbewerb in die Lehre war uns wichtig

„Die Bauaufgaben des ‚urbanen Zehnkampfs‘ für nachhaltiges Bauen und Leben bieten beste Voraussetzungen für den Einsatz moderner Holzbauelemente", sagte Minister Peter Hauk am Montag. Mit leichten und effizienten Bauelementen aus Holz ließen sich bestehende Strukturen erweitern und ertüchtigen. "Das geht mit dem Holzbau schnell, geräuscharm und sofort bezugsfertig", so Hauk. Die Ergebnisse aus dem Wettbewerb ließen sich wunderbar auf den Südwesten übertragen und böten den Hochschulen die Möglichkeit, praxisnahe und relevante Bauaufgaben zu erforschen und durchzuführen. "Daher war es uns wichtig, den Transfer in die Lehre sicherzustellen“, erklärte Hauk.

Holzbau-Offensive soll Transformation des Bausektors vorantreiben

Das Land hat die Holzbau-Offensive BW Ende 2018 ausgerufen. Ziel ist die Förderung einer klimagerechten Baukultur in Stadt und Land. Im Rahmen von 13 Innovationspaketen werden dabei Maßnahmen und Projekte umgesetzt, die das noch ungenutzte Potential des Holzbaus für die Transformation des Bausektors weiter entwickeln sollen. Bildungsmaßnahmen, Forschungsprojekte und Begleitstellen sind dabei die bislang eingesetzten Instrumente.