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Land wirbt für mehr Hitzeschutz

Laut Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) wird Hitzeschutz als Gemeinschaftsaufgabe immer wichtiger. „Wir müssen Menschen im Land sensibilisieren und sektorenübergreifend zusammenarbeiten“, sagte der Minister anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags, der am Mittwoch stattfindet.

Der Klimawandel führt zu längeren und intensiveren Hitzewellen, die in Baden-Württemberg zunehmend ein Problem darstellen. Am 5. Juni findet der bundesweite Hitzeaktionstag statt, um Hitzeschutz in allen Lebensbereichen zu verankern. Das Aktionsbündnis Klimawandel und Gesundheit in Baden-Württemberg organisiert dazu einen digitalen Fachtag und startet eine Sensibilisierungskampagne. Dieses Bündnis besteht aus dem Gesundheitsministerium, dem Deutschen Wetterdienst, der Landesärztekammer und der neu hinzugekommenen Landesapothekerkammer.

Besonders gefährlich wird die Hitze für ältere, pflegebedürftige oder vorerkrankte Menschen, Schwangere, Säuglinge, Kinder, Menschen mit Behinderungen, Obdachlose und diejenigen, die im Freien arbeiten. Im schlimmsten Fall kann Hitze tödlich sein. Schätzungen zufolge führt Hitze in Baden-Württemberg jährlich zu etwa 1.500 Todesfällen. Gesundheitsminister Manne Lucha sagte dazu: „Hitzeschutz ist in Baden-Württemberg von zunehmender Bedeutung.

Ehrenamtliche müssen sektorenübergreifend zusammenarbeiten

Daher müssen wir handeln und die Menschen im Land sensibilisieren – insbesondere die Risikogruppen und die Akteurinnen und Akteure in deren Umfeld. Der Fachtag und die Hitzeschutz-Kampagne leisten hierbei einen wichtigen Beitrag. Damit setzen wir ein Zeichen dafür, dass es Engagierte auf allen Ebenen braucht, die sektorenübergreifend zusammenarbeiten. Denn gesundheitlicher Hitzeschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“

Auch der Präsident der Landesapothekerkammer, Martin Braun, betont die Rolle der Apotheken: „Die pharmazeutische Beratungskompetenz der Apothekerinnen und Apotheker umfasst auch Punkte zur Belastung durch Hitze und Sonneneinstrahlung, was insbesondere für ältere Menschen von Bedeutung ist.“ Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer, sagte: „Bei Hitze kann das körpereigene Kühlsystem – gerade bei älteren Menschen – überlastet werden. Im einfachsten Fall treten Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auf. Aber auch viele Herzinfarkte oder Schlaganfälle entstehen ursächlich durch Hitzewellen.“

Hitzeschutz-Kampagne zur Sensibilisierung der Allgemeinbevölkerung

Stefan Muthers vom Deutschen Wetterdienst (DWD) verwies auf die Hitzesommer der vergangenen Jahre. Daran sehe man, dass der Klimawandel bereits stattfinde. „Die Hitzewellen der letzten Sommer waren dabei nur ein Vorgeschmack auf das, was uns im Rahmen des Klimawandels noch erwartet.“ Am bundesweiten Hitzeaktionstag richtet sich der digitale Fachtag speziell an Akteure, die mit alleinlebenden älteren Menschen arbeiten.

Die Veranstaltung fokussiert sich darauf, wie diese Menschen in Hitzephasen unterstützt werden können. Zudem startet an diesem Tag eine Hitzeschutz-Kampagne zur Sensibilisierung der Allgemeinbevölkerung mit Postkarten im „The Länd“-Design. Das Gesundheitsministerium führt eine landesweite Umfrage zum Entwicklungs- und Umsetzungsstand von Hitzeschutz-Maßnahmen durch. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über bestehende Aktivitäten im Land zu gewinnen und Erfolgsfaktoren sowie Hürden beim Hitzeschutz zu identifizieren.