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Land stellt Geodaten kostenlos zur Verfügung

Das Land Baden-Württemberg stellt ab sofort einen Großteil seiner Geobasisdaten kostenlos zur Verfügung. Dies soll Innovationen fördern, Unternehmen bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen unterstützen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Im Rahmen eines Festakts im Hospitalhof in Stuttgart schaltete die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, symbolisch die Geobasisdaten frei. „Die Vermessungsverwaltung öffnet ihre Schatzkiste und stellt fortan einen Großteil der Geobasisdaten der Landesvermessung und des Liegenschaftskatasters kostenlos zur Verfügung“, sagte Ministerin Razavi. Die Geobasisdaten können nun für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke genutzt und weiterverarbeitet werden. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) hat hierfür ein Open GeoData Portal eingerichtet. Zudem sind die Daten über das Geoportal verfügbar, und es wird mit einer großen Nachfrage gerechnet.

Geobasisdaten, wie Daten des amtlichen Liegenschaftskatasters, Gelände-, Oberflächen- und Landschaftsmodelle, 3D-Gebäudemodelle, Luftbilder und digitale Karten, sind Grundlage für vielfältige Fachanwendungen. Diese Daten werden in Bereichen wie Planung, Bau, Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Katastrophenschutz und nachhaltiger Mobilität eingesetzt. So helfen digitale Geländemodelle beispielsweise bei der Planung von Funknetzen, Windenergieanlagen und im Hochwasserschutz. Geodaten sind auch elementar beim Aufbau eines digitalen Zwillings, also eines digitalen 3D-Abbilds einer Stadt. Außerdem sind sie in Kombination mit Echtzeit-Wetterdaten wichtig für einen effektiven Katastrophenschutz.  

Bessere Teilhabe, Transparenz und Effizienz öffentlicher Dienstleistungen 

Die Freigabe der Geobasisdaten soll Innovationen vorantreiben, Unternehmen bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte unterstützen und neue Geschäftsmodelle fördern. Offene Geobasisdaten tragen zur Weiterentwicklung der digitalen Gesellschaft bei, stärken Transparenz und Teilhabe und verbessern die Effizienz öffentlicher Dienstleistungen. „Die freie Verfügbarkeit von Daten wird zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor. Mit der Freigabe der Geobasisdaten machen wir Baden-Württemberg noch fitter für die digitale Zukunft“, so Ministerin Razavi.

Nicht freigegeben werden Geobasisdaten, bei denen der Schutz personenbezogener Daten entgegensteht oder geistiges Eigentum Dritter betroffen ist, sowie amtliche Nachweise über die im Liegenschaftskataster geführten Daten. Mit der Freigabe der Daten setzt Baden-Württemberg auch die EU-Richtlinie 2019/1024 um, die bestimmt, dass hochwertige Datensätze von öffentlichen Stellen kostenlos und frei zugänglich sein müssen. Die baden-württembergische Vermessungsverwaltung stellt ihre hochwertigen Datensätze unter Open-Data-Bedingungen bereit, um das Land als digitale Leitregion in Europa nach der Digitalisierungsstrategie der Landesregierung zu positionieren.