Junge Menschen für das Ehrenamt begeistern
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Junge Menschen fürs Ehrenamt begeistern

Neue Mitglieder für einen Verband oder Verein zu gewinnen ist schwierig geworden. Gerade die Führungspositionen im Ehrenamt sind oft unbeliebt. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz will nun gute Projekte fördern, die das Ehrenamt wieder attraktiver macht und Vereine und Verbände miteinander vernetzt.

Sie helfen Alten und Kranken, bringen Kindern Schwimmen und Fußball spielen bei, löschen Feuer und helfen Flüchtlingen bei der Integration - Ohne Ehrenamtliche bricht das soziale Engagement in einer Kommune weg und gleichzeitig lebensnotwendige Dienste, wie Feuerwehr und Ersthilfe. Gerade in den jüngeren Generationen hat das Ehrenamt an Stellenwert verloren. Viele jüngere Bürger ziehen für das Studium und den Beruf von Ort zu Ort und entwickeln oft nicht das Gemeinschaftsgefühl, das die Mitwirkung in Vereinen, gemeinnützigen Organisationen und Verbänden für Generationen von Menschen zur Selbstverständlichkeit machte. Besonders die Führungspositionen werden häufig als zu arbeitsintensiv empfunden. 

Ministerium will gute Projekte fördern

Die Kommunen versuchen schon lange die ehrenamtlichen Tätigkeiten für junge Menschen attraktiver zu machen. Nun kündigt das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz an, diese Projekte finanziell zu fördern.

Junge Menschen sind bereit, sich für andere einzusetzen – sie jedoch für das klassische Ehrenamt, gar für Führungsaufgaben, zu begeistern, fällt Vereinen und Verbänden immer schwerer. Daher wird das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg neue, strukturübergreifende Ansätze fördern, die vor allem junge Erwachsene für Ehrenämter gewinnen und qualifizieren.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL

Friedlinge Gurr-Hirsch über das Ehrenamt und die neue Förderrichtlinie
Friedlinde Gurr-Hirsch (c)MLR/Jan Potente

Vernetzung im Ehrenamt stärken

Das Ministerium bereitet eine Fördermaßnahme für Projekte zur "Qualifizierung junger Menschen im Ländlichen Raum für wichtige zivilgesellschaftliche Aufgaben und Führungsfunktionen im Ehrenamt" vor. Die Fördermaßnahme ist Teil des "Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt" der Landesregierung. Dieses ressortübergreifende Programm möchte im Rahmen von acht Themenfeldern mutige und unkonventionelle, insbesondere niederschwellige Ansätze fördern, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Austausch und Begegnung nachhaltig stärken und fördern. „Wir wollen Projekte unterstützen, in denen sich verschiedene Akteure zu neuen Netzwerken verbinden, in denen sie gemeinsam neue Ideen und Konzepte für ihr Dorf, für ihre Gemeinschaft entwickeln und umsetzen, in denen sie junge Menschen in verantwortliche Positionen des Ehrenamts bringen und so gemeinsam mit der und für die nächste Generation das gesellschaftliche Leben vor Ort gestalten", so Gurr-Hirsch.