Geburtenrate sinkt weiter – Großstädte mit niedrigsten Werten
2024 lag die zusammengefasste Geburtenziffer in Baden-Württemberg laut Statistischem Landesamt bei 1,39 Kindern je Frau. Damit setzte sich der Rückgang fort – nach 1,41 im Vorjahr und 1,63 im Jahr 2021, als der höchste Wert seit 50 Jahren erreicht wurde. Der sogenannte Bestandserhaltungswert von 2,1 Kindern pro Frau bleibt damit klar verfehlt.
Deutliche regionale Unterschiede prägen das Bild: Die höchsten Geburtenziffern verzeichneten 2024 die Landkreise Tuttlingen (1,72), Rottweil und Calw (je 1,65). Am niedrigsten lag die Geburtenhäufigkeit in den Städten Heidelberg (0,99), Karlsruhe (1,08), Freiburg (1,10), Stuttgart (1,11) und Mannheim (1,18). Auffällig: Nur Freiburg und der Landkreis Tübingen erzielten trotz niedriger Geburtenraten einen Geburtenüberschuss.
Hohe Wohnkosten und Kita-Gebühren schrecken ab
Nach Einschätzung des Statistischen Landesamts sind die Ursachen vielfältig. In vielen Städten und Hochschulstandorten leben zahlreiche junge Frauen, die sich in Ausbildung oder Berufseinstieg befinden – eine Familiengründung steht dort häufig (noch) nicht im Vordergrund. Hinzu kommt, dass sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zuletzt verschlechtert hat. Personalmangel in Kitas führt vielerorts zu eingeschränkten Betreuungszeiten. Auch die stark gestiegenen Wohnkosten und höhere Kita-Gebühren belasten Familien zusätzlich.
Zwar liegt die Geburtenziffer bei ausländischen Frauen (1,73) weiterhin deutlich über der deutscher Frauen (1,30), doch auch hier ist der Wert rückläufig. Insgesamt kamen 2024 rund 97.500 Kinder lebend zur Welt – etwa 900 weniger als im Jahr zuvor und 16.000 weniger als 2021. Damit fiel die Zahl der Neugeborenen erstmals seit 2014 erneut unter die Marke von 100.000.
