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Förderprogramm soll Kultur im Ländlichen Raum beleben

Kultureinrichtungen haben in den vergangenen Jahren stark gelitten. Viele mussten über lange Zeiträume schließen und sahen sich mit verheerenden Einnahmeausfällen konfrontiert. Da kulturelle Begegnungsstätten vor allem im ländlichen Raum wichtig sind, fördert das Land nun sogenannte "FreiRäume" im Rahmen eines Förderprogramms für insgesamt 1,5 Millionen Euro.

Viele der geförderten Projekte befinden sich in Mitgliedskommunen des Gemeindetags. Zum Beispiel wird die Weiterentwicklung des Kinos in Kenzingen zu einem Kulturzentrum gefördert. In Ostrach-Tafertsweiler soll sich das Dorfgemeinschaftshaus zu einem ganzjährig bespielten "Dritten Ort" werden; eine leer stehende Bankfiliale in Schemmerhofen wird zur "kulturellen Werkstatt" umfunktioniert. 

Konzertprojekt in ehemaliger Nudelfabrik, Alte Stallhalle wird Kulturtreff

Viele solcher und ähnlicher Projekte finden sich im Förderprogramm "FreiRäume" des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Das Programm ist seinerseits ein Teil des Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Landesregierung, die verschiedenste Projekte und Vorhaben dieser Kategorie mit insgesamt 20 Millionen Euro fördert. Weitere nennenswerte Projekte: In Löffingen wird ein Kino- und Kulturzentrum in eine Fabrikhalle verwandelt, im Mönchhof im Schwäbischen Wald ein Schullandheim zum Kultur- und Begegnungszentrum. Die Alte Stallhalle in Rottweil wird Kulturtreffpunkt, in Gerabronn soll ein Konzertprojekt in einer ehemaligen Nudelfabrik stattfinden.

"FreiRäume": Menschen über Kunst und Kultur zusammenbringen 

Das Ziel des Programms "FreiRäume" besteht laut Landesregierung darin, Menschen über künstlerische und kulturelle Angebote zusammenzubringen und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Um dies zu gewährleisten, sollen leer stehende oder nicht genutzte Räume im ländlichen Raum umfunktioniert und so mit neuem Leben gefüllt werden. In den neuen „FreiRäumen“ sollen kulturelle Ereignisse und gesellschaftliches Zusammentreffen stattfinden: die alte Scheune, die zum Theater wird, oder das leerstehende Firmengebäude, in dem ein Ausstellungs- und Begegnungszentrum entsteht", so das Land in einer offiziellen Stellungnahme. 15 Projekte werden insgesamt gefördert, elf sind bereits in der Umsetzung.

Olschowski: Kultur nicht nur an eingeübten Orten erlebbar machen

Laut Kunststaatssekretärin Petra Olschowski orientiert sich "FreiRäume" bewusst an den Bedürfnissen des Ländlichen Raums. Die Menschen sollten nicht darauf angewiesen sein, in die nächstgrößere Stadt fahren zu müssen, um an kulturellen Veranstaltungen zu partizipieren. „Ungenutzte Dorfgaststätten oder Industriegebäude bieten großes Potenzial für soziokulturelle Nutzungen. Wir wollen Kultur nicht nur an den vorherzusehenden und eingeübten Orten erlebbar machen, sondern neue Orte schaffen, die einen niederschwelligen Zugang auch für neue Zielgruppen ermöglichen. Gerade jetzt – mit und nach den Corona-bedingten Einschränkungen im Kulturbereich – geht es darum, das Publikum zurückzugewinnen und ein neues Publikum zu erreichen“, so Olschowski. 

Kretschmann: Begegnungsorte da schaffen, wo es noch wenige gibt

Analog dazu äußerte sich Ministerpräsident Kretschmann: „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie unverzichtbar persönliche Begegnungen, die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und der Austausch darüber sind. Auch deswegen fördern wir Projekte, die gerade dort Begegnungsorte schaffen, wo es bisher nur wenige oder gar keine solche Räume gibt. Kultur kann ein Türöffner sein, der Menschen zusammenbringt. Mithilfe unserer Landesförderung sollen neue ‚FreiRäume‘ gerade in ländlichen Regionen entstehen: Orte der Kunst, Orte der Begegnung, Orte des Austauschs und Orte des gesellschaftlichen Miteinanders", so Kretschmann.