2020 wieder weniger Asylsuchende in Baden-Württemberg
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Erneut weniger Asylsuchende in Baden-Württemberg

Auch 2020 ist die Zahl der Asylsuchenden im Vergleich zu Vorjahr wieder deutlich gesunken. Innenminister Thomas Strobl führt die Entwicklung unter anderem auf die Corona-Pandemie zurück.

Seit dem Jahr 2015, als sich die Fluchtbewegungen nach Europa im Verhältnis zu den Vorjahren massiv erhöhten, ist die Zahl der Asylsuchenden in Baden-Württemberg von Jahr zu Jahr gesunken. Auch 2020 waren es wieder deutlich weniger als im Vorjahr. "Im Jahr 2020 kamen rund 7.000 Asylsuchende nach Baden-Württemberg", so Innenminister Thomas Strobl. "Damit sind die Zugangszahlen im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken. Für das Jahr 2019 wurden rund 10.000 Zugänge registriert. Damit setzt sich der Trend der rückläufigen Flüchtlingszahlen aus den Vorjahren fort. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 suchten in Baden-Württemberg 98.000 Menschen Schutz. In den Jahren 2016 waren es 33.000, 2017 16.000 und 2018 11.000 Menschen."

Woher kommen Asylsuchende in Baden-Württemberg?

Die größte Gruppe der Asylsuchenden im vergangenen Jahr kam mit rund 1.500 Personen aus Syrien. Weitere größere Personengruppen kamen aus der Türkei (850), dem Irak (800) und Nigeria (400). Derzeit sind rund 2.000 Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen in Baden-Württemberg untergebracht, davon rund 800 im Ankunftszentrum in Heidelberg und rund 1.200 in den vier Landeserstaufnahmeeinrichtungen und acht Erstaufnahmeeinrichtungen. 

Die Zugangszahlen nach Monaten:

Januar 1.200
Februar 600
März 580
April 200
Mai 120
Juni 290
Juli 600
August 450
September 770
Oktober 810
November  980
Dezember 540

Strobl: Zusammenhang zwischen Fluchtströmen und Corona

"Der nochmalige Rückgang der Zugangszahlen 2020 im Vergleich zu 2019 um rund 3.000 ist mutmaßlich auch auf die SARS-CoV-2-Pandemie zurückzuführen“, sagt Strobl. Im Vergleich zu den Zugängen rund um den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 lagen die Zugangszahlen im Jahr 2019 im März bei 750, im April bei 820, im Mai bei 760 und im Juni bei 640. „Die Zugangszahlen haben in den Monaten Oktober und November wieder das Niveau vor der Corona-Krise erreicht, während sie im Dezember wieder rückläufig waren“, so Minister Thomas Strobl.