Kommunale Landesverbände als Digitalisierungsbegleiter
Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die allgemeine Erkenntnis durchgesetzt, dass sich weder die private Wirtschaft noch die öffentliche Hand dem nächsten großen Umbruch seit der Entwicklung zur Industriegesellschaft entziehen kann. Digitalisierung ist nicht nur ein wohlklingendes Modewort in Wahlprogrammen, sondern in Zeiten von Corona-Pandemie, Klimawandel, Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst und zunehmend leeren öffentlichen Kassen eine schlichte Notwendigkeit. Automatisierung durch Künstliche Intelligenz wird in der Kommunalverwaltung ebenso Einzug halten (müssen), wie in der Produktion und dem Dienstleistungssektor.
Datenbasiertes Entscheiden und Steuern wird die Zukunft der kommunalen Aufgabenerfüllung ebenso bestimmen (müssen), wie die Geschäftsfeldentwicklungen von Großkonzernen. Städte und Gemeinden sind gut beraten, sich frühzeitig mit den Chancen aber auch den Herausforderungen der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Nur wer die Entwicklungen versteht, kann die Weichen frühzeitig richtig stellen.
Der Gemeindetag Baden-Württemberg beschäftigt sich bereits seit mehr als fünf Jahren intensiv mit der technologiegetriebenen Zukunftsentwicklung von Kommunen und hat unter dem Dach seiner Zukunftsinitiative „Städte und Gemeinden 4.0-Future communities“ über viele Jahre ein bedarfsgerechtes Unterstützungsangebot für seine Mitgliedsgemeinden aufgebaut. Das Angebot folgt dem Baukastenprinzip und setzt sich im Einzelnen zusammen aus finanzieller Unterstützung durch Förderprogramme, Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter, Beratung zu Digitalisierungsthemen durch die Stabsstelle Digitalisierung, inhaltlichen Impulsen durch Startup-Workshops und Vernetzung durch Netzwerkveranstaltungen. Nach mehr als fünf Jahren Zukunftsinitiative „Städte und Gemeinden 4.0-Future communities“ wird in dem Beitrag „Kommunale Landesverbände als Digitalisierungsbegleiter von Städten und Gemeinden – Die Zukunftsinitiative des Gemeindetags Baden-Württemberg“ für das renommierte Handbuch E-Government eine erste Zwischenbilanz gezogen und Implikationen der gemachten Erfahrungen für die Zukunft von Verbandsarbeit herausgearbeitet.